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1. Bd. 2 - S. 827

1837 - Eisleben : Reichardt
t 827 Die Sahara. Die Sahara, welches Wort Wüste bedeutet, ist die größte Wüste der Erde, nimmt unter verschiedenen Benennungen den größten Theil Nordafrikas und in ihrem ganzen Umfange, der noch zu unsicher be- kannt ist, um ihren Flachenraum genau bestimmen zu können, £ oder wohl gar i von ganz Afrika ein, und macht das Tiefland dieses Erd- theils aus, indem sie vom 1b oder 16° N. Br. bis zum 30° oder 31° und vom ersten Meridian von Ferro bis zum 49" O. L., also 15 bis 16 Breite- und 49 Längengrade hindurch sich erstreckt, von Sudan und Senegambien im S. bis zum Atlaslande im N. und vom Westrande des Nillandes im O. bis zum Atlantischen Ozean im W. An vielen Stellen hat sie eine Breite von 200 Meilen, und ihre Lange kann auf 650 M. angenommen werden. Einige berechnen ihren Flachenraum auf 80,000, Ändere auf 100,000 ja 110,000 si3m. Die Sahara ist der Anfang des unermeßlichen Wüstengürtels, dessen Sand- und nackte Felsenebenen vom Atlantischen Ozean bis zur östli- chen Gränze der Wüste Gobi (Band Ii. S. 635) 132 Grade lang durch Nordafrika, Arabien, Persien, Afghanistan, Turkestan, Thian- Schan-Nan-lu (kleine Bucharei) und die Mongolei sich erstrecken. Die Sahara, von der allein wir hier zu reden haben, heißt bei den Arabern mit Recht el Bahar bila ma, d. i. Meer ohne Wasser, denn sie ist gleichsam ein Sandozean, welcher seine Sandatmosphäce, seine Sandwellen und Sandstürmen hat und sich beständig nach allen vier Weltgegenden. vergrößert; er bedeckt die Tempel Ägyptens und Nubiens, drängt den Senegal und Niger gegen Süden, verschlingt die Flüsse des Südabhanges des Atlas und erstreckt sich im W. noch weit durch Sandbänke und Untiefen in die Wogen des Atlantischen Ozeans, dem sorglosen Schiffer Gefahr und Verder- den bringend. Die Inseln dieses Sandozeans sind die Oasen, d. i. kleine angebaute Landstrecken, reich an Quellen und Bächen, wo- durch beständig die Vegetation unterhalten wird, und wo man Weide- plätze, Kräuter, verschiedene Arten Bäume, namentlich Dattelbäume an- trifft. Man pflegt diese Oasen mit Inseln zu vergleichen, doch sind sie keine Erhebungen über die Fläche der Wüste, so wie die Inseln über die Meeresfläche, sondern vielmehr Vertiefungen, wahre Thäler, wo der ermattete Reisende frische Lebenskräfte sammelt, um seine Reise durch die Wüste aufs Neue fortsetzen zu können, wiewohl manche Oasen nicht viel besser erscheinen, als unsere dürren Heiden in Europa. Sie geben aber dem Handel Nordafrikas seine Richtung und sehen jedes Jahr dieselben Völker sich an denselben Standorten aufhalten und dieselben Waaren weiter bringen. Das Kameel ist das Schiff der Wüste, indem dieses Thier allein es dem Menschen möglich macht, diese furchtbare nnermeßliche Wüste zu durchreisen, doch würde selbst dies Thier unterliegen, böte nicht die Wüste auf gewissen Zwischen-
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