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1. Bd. 2 - S. 843

1837 - Eisleben : Reichardt
Nigritien. 843 herunter hängen und dem Gesicht einen wilden Ausdruck geben. Mit Ausnahme einiger angebauten Stellen, sahen die Reisenden das Land mit langem Grase, Binsen und Bambus bedeckt und von weiten Süm- pfen durchschnitten. Selbst den Einwohnern ist die Lust hier schädlich. Ungeachtet der großen Breite des Flusses, ist das Fahrwasser doch schmal und windet sich wegen der großen trockenen Sandbanke unaufhörlich. Den 15. August kamen sie an das Westende der kleinen Hügelkette Zemale, worauf die von Mirambole (Morumbola) erschien, die abgesondert von ihnen in einer großen Masse gegen N. W. zogen. Man schätzte ihre Höhe auf 2—3000 F.; sie waren mit Wäldern bedeckt und von tiefen Schluchten durchfurcht. Im Flusse wimmelte es mehrere Tage hindurch von Alligators, die oft 50 und mehr an der Zahl auf den Sandbänken lagen und sich sonnten. Den folgen- den Tag gelangten sie des Abends nach Sena, eine den Portugiesen gehörige Stadt, wo sie zu dem Kommandanten geführt wurden. Diese Stadt steht auf einer Ebene, in einem Walde von Tamarinden, Mango, und Kokosbäumen, und ist sehr schlecht gebaut. Die Reisenden bestie- gen den Gipfel eines in der Umgegend gelegenen 150 F. hohen Hügels, um der Aussicht zu genießen. Sie sahen den Fluß weit majestätisch durch die Ebene sich winden. Gegen N. O. war das Land bergig, gegen S. aber flach mit Ausnahme einiger kleinen Hügel. Von Sena wollten sie ihre Fahrt auf dem Zambese bis Tete fort- setzen, was aber durch den Tod der meisten Mitglieder dieser Expe- dition vereitelt wurde, indem von der ganzen Mannschaft nur 2 schwarze Diener der Reisenden am Leben blieben. Nigritien. Mit diesem Namen bezeichnet man das Land der Neger, wozu das eigentliche oder Centralnigritien, Senegambien oder Westnigritien, Oberguinea und Niederguinea (diese beiden Küstennigritien oder auch Südnigritien genannt) gehören. In allen diesen Ländern nämlich be- stehen die Einwohner aus Negern. Wir beschäftigen uns jetzt vorzüg- lich mit dem eigentlichen oder dem mittlern Nigritien, Eentralnigritien, auch Sudan, Afnu, Tokrur genannt, welches im S. vom Hoch- lande Afrikas, im Westen, Norden und Osten von den Wüsten des Afrikanischen Tieflandes begränzt, völlig abgeschlossen im Innern des Kontinents liegt, von Schranken umgeben, die zu übersteigen, mit den äußersten Mühseligkeiten verknüpft ist. Daher ist auch dieses Land, besonders der im O. des großen Sees Tsad (Bd. Ii. S. 721) gete- gene Theil, den Europäern sehr unbekannt. Den westlichen Theil kennt man durch die Reisen Mungo Parks, Clappertons, Denhams, der beiden Brüder Leander und Caillies mehr, doch sind unsere Kennt- nisse noch immer sehr fragmentarisch. Übrigens bildet Sudan kein Tiefland, sondern den Übergang von Hochafrika zum Tieslande der Sa-
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