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1. Bd. 2 - S. 845

1837 - Eisleben : Reichardt
Nigritieu. 845 dieser Untersuchung abgeschickte Expedition nahm einen unglücklichen Ausgang, und gewahrte außer der nähern Kenntniß von dem untern Laufe des Zaire, keine Resultate im Bezug auf den Niger, zeigte jedoch die Unwahrscheinlichkeit, daß der Zaire einerlei Fluß mit dem Niger sey. Einem andern Britten, Namens Laing, der 1822 in die süd- lichsten Lander Senegambiens vordrang und bis in ein Land Kissi kam, verdankt die Welt die erste sichere Nachricht von dem Ursprünge des vermeinten Niger oder richtiger Joliba, indem ihm von den Eingebor- nen die Stelle gezeigt wurde, wo dieser rathselhafte Fluß seine Quelle hat, ohne daß er jedoch selbst diese Stelle besuchen konnte. Die Brit- ten Oudney, Denham und Clapperton, welche 1822—1824 eine Ent- deckungsreise in das Innere Sudans unternahmen, entdeckten zwar den merkwürdigen, großen Binnensee Tsad, gelangten aber nicht zum Joliba, doch erfuhr Elapperton durch Erkundigungen und übereinstimmende Aussagen der Eingebornen der Länder, welche er bis Sackatu durch- reiste, daß dieser Fluß eine südliche Richtung nehme und endlich in den Busen von Benin ausmünde. Im Jahre 1825 aber drang der- selbe unermüdliche muthvoue Reisende von Badagry an der Sklaven- küste Oberguineas aus zum Joliba oder Quorra, wie ec hier heißt, vor, und besuchte die Stadt Buffa, wo Mungo Park im Joliba um- kam, und machte es höchst wahrscheinlich, daß dieser Fluß in den Bu- sen von Benin seine Mündung habe. Doch seine weitern Forschun- gen verhinderte sein 1827 erfolgter Tod zu Sackatu. Elappertons Bedienter, Richard Lander, kehrte mit dem merkwürdigen Tagebuche seines Herrn auf einem andern Wege, auf welchem er mehrere Lander kennen lernte, die vor ihm noch kein Europäer betreten hatte, 1827 zur Küste Oberguineas und 1828 nach England zurück. Unterdessen war 1825 von England der schon oben angeführte Laing nach Nord- afrika gegangen, um von da aus die Entdeckung des Laufs und der Mündung des Niger zu vollenden, und von Tripoli wirklich 1826 bis Tombuktu unweit dieses Flusses gekommen, allein die Ausführung seines Plans, den Lauf des Niger bis zu seiner Mündung zu verfolgen, ver- eitelte seine Ermordung. Einige Zeit darnach verbreitete die Reise des Franzosen Eailliv, welcher von Senegambien aus, durch den Europäern bis dahin unbe- kannte Lander, die so berühmte Stadt Tombuktu erreichte, neues Licht über den Lauf des angeblichen Niger, indem dieser Reisende sowohl diesen Fluß auf seinem obern Laufe passt'rte (zu Curussa im Lande Amana), wo derselbe, ungeachtet so nahe bei seiner Quelle, eine Breite von 900 F. hatte, als auch ihn von Jenne bis Kabra, dem Hafen- ort von Tombuktu, beschiffte. Bis dahin war aber immer das bis- herige Dunkel über die Mündung dieses Stroms noch nicht verbannt, was endlich 1850 erfolgte, da die beiden Brüder Richard und John Lander, welche von der Englischen Regierung den Auftrag erhalten hatten, den Lauf des Flusses bis zu seinem Ende zu verfolgen, so glück-
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