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1. Bd. 2 - S. 876

1837 - Eisleben : Reichardt
876 Afrika. gens wächst die Adansonia nicht allein in Senegambien, sondem auch in Guinea und in Nigritien. Unter den eßbaren Gewächsen Senegambiens fähren wir die Bataten und Maniok oder Kassave an. Die Bataten sind die knolligen Wurzeln einer Pflanze, welche zu der Gattung der Winde (Convolviilii«) gehört, wovon wir oben schon (Bd. Ii. S. 749) eine Art, nämlich die Jalappenwinde erwähnt haben. Die Bataten- wind e treibt rauhe Stengel, die sich an nahestehende Pflanzen in die Höhe ranken oder auf der Erde fortkriechen. An den Wurzeln setzen sich, wie bei unsern Kartoffeln, längliche, von Außen rothe, inwendig weißgelbe Knollen an, von einem sehr angenehmen süßlichen Geschmacke, die zu Gemüse, Mehl und zu einem geistigen Getränke benutzt wer- den. Die Pflanze wird in Ostindien, Westindien und andern Ame- rikanischen Ländern häufig angebaut, so wie auch in verschiedenen Ländern Afrikas. Der Maniok oder Manihot (Jatropha manihot) ist ein 4—6 F. hoher Strauch, mit holzigem, knotigem und mit Mark ange- fülltem Stamme, und wächst nicht allein in Afrika und Amerika wild, sondern wird auch daselbst mit vielem Fleiße angebaut. Der vornehmste Nutzen des Maniok besteht in den knollenartigen, mehligen Wurzeln, deren milchiger Saft zwar giftig ist, woraus man aber, nachdem sie zerrieben und von dem giftigen Safte durch Auspressung befreit worden sind, ein weißes Mehl gewinnt, aus dem ein wohlschme- ckendes Brod gewonnen wird, das man eigentlich Kassava oder Kas- sa da nennt, wiewohl man auch den Strauch selbst mit diesem Na- men bezeichnet. In Amerika heißt das aus der Kassava bereitete Mehl Tapioca. Übrigens läßt sich dies Gewächs, das eine aschfar- bige Rinde hat und sich oben in mehrere grüne Zweige theilt, aus denen breite, von einem rothen Stengel getragene Blätter hervorspros- sen, nicht nur leicht aus dem Samen und durch Sprößlinge fortpflan- zen, sondern wuchert auch wild stark, und ist daher besonders für die Armen eine große Wohlthat. Unter den verschiedenen Negervölkern bemerken wir vorzüglich die Fuhlas oder Po ulen, die mit den oben bei Nigritien beschriebenen Fellatas Ein Volk sind, und eine mächtige Nation Senegambiens bil- den, von wo sie sich bis nach Sudan hin verbreitet haben. In Se- negambien bewohnen sie unter andern Futa-Toro, Bondu, Futa d' Jallon, Fuladu rc. Man kennt den Ursprung der Fuhlas nicht mit Bestimmtheit. Der Sage nach bewohnten sie vor alten Zeiten die fruchtbaren Gegenden im nördlichen Theile von Afrika, und waren damals Hirten und Nomaden. Als die Araber in jene Gegenden einbrachen, zogen sie in ihre jetzigen Wohnplätze in Senegambien und vertrieben die eingebornen Neger. Späterhin folgten die Mauren den Fuhlahs nach den südlichen Ufern des Senegals und nöthigten diese zur Annahme der Muhamedanischen Religion und zur Erlegung eines
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