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1. Bd. 2 - S. 882

1837 - Eisleben : Reichardt
882 Afrika. machen im Allgemeinen nur ein Viertel der Bevölkerung aus, drei Viertel sind Sklaven, die das Land bestellen, das Vieh hüten und alle niedrigen Arbeiten verrichten müssen. Im Hause geborne Sklaven dürfen nicht verkauft, noch viel weniger getödtet werden. Nur Kriegs- gefangene kommen in den Handel und dürfen behandelt werden, wie man will. Im Handel sind die Mandingos Meister und an Unter- nehmungsgeist allen ihren Nachbarn überlegen, und bilden die unter- nehmendsten und gewandtesten Kaufleute vom Joliba bis zum Atlanti- schen Ozean, und haben den Goldhandel von Bambuk, den Handel mit Elfenbein und Sklaven fast allein in ihren Handen. O b e r g u i n e ü. Die Kenntniß der Europäer von diesen großen Landerstrecken ist noch sehr mangelhaft, und beschrankt sich meistens auf einzelne Küsten- punkte; das Innere hingegen, welches nur hier und da einige Euro- päische Reisende besucht haben, ohne jedoch tief vorgedrungen zu seyn, ist fast ganz unbekannt und die darüber vorhandenen Nachrichten sind sehr unsicher. Am unbekanntesten sind die Landestheile, welche die Geographen mit den Namen Körner- oder Pfeffer-, Zahnküste und Küste Benin bezeichnen. In das Innere der Sierra-Leona-Küste ist in neueren Zeiten der schon öfters angeführte Brittische Reisende Laing eingedrungen, indem er 1822 das Land Timmanis durchreiste und die dahinter liegenden Gebiete der Kurrankos und Sulimas be- suchte. Von der Goldküste haben wir durch die Reise des Britten Bowdich, der als Gesandter 1817 bis zur Hauptstadt des Königreichs Ashantee (Aschanti) gelangte, genauere Nachrichten erhalten, und die Sklavenküste durreisten bis ins Innere, doch nur in einer Richtung Elapperton und die Gebrüder Lander, wo sie vorzüglich das König- reich Uarribata kennen lernten. Auf der Küste Benin mündet sich, wie man durch die Entdeckung der Lander weiß, der Quorra (vermein- te Niger), und durch ihre Fahrt auf dem einen Mündungsarme dieses großen Flusses hat man auch über das Land selbst einige Kenntniß erhalten, die sich in der Folge sehr erweitern möchte, wenn die von den Britten angefangene Beschiffung des Quorra mit Dampfbooten thäti- ger fortgesetzt wird. So sind kürzlich (1836) die Britten Becroft und Oldfield auf einem Dampfboote, den Alt-Calabor (einen an- dern Mündungsarm des Quorra, als der von den Landern befahrene), etwa 20 Meilen aufwärts von der Küste an gerechnet, bis zu dem Dorfe oder der Stadt Alt-Ekrikok gefahren. In England hat auch schon der Kapitain Allen, der gleichfalls mit einem Dampfboote den Quorra befuhr, eine treffliche Karte des untern Laufes des Quorra, entworfen; jedoch ist Allen der Meinung, daß der Alt:Calabor ein großer vom Quorra unabhängige Fluß sey, der seine Quellen weit im Innern des Landes habe, in die Bai von Benin sich ergieße und Ik.,
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