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1. Bd. 2 - S. 960

1837 - Eisleben : Reichardt
960 Afrika. schneidet und sich gegen W. und N. bis an das Meer senkt. Man sieht in den zerrissenen Klüften keine andere Steinarten als Lava und Bimsstein. Die folgenden 2 Stunden steigt man über grünende Hü- gel empor, und man macht bei einer kleinen aus der Lava hervorkom- menden Quelle von salzigem Wasser Halt, um die Maulthiere zu tranken« Je höher man nun steigt, desto mehr verschwindet die vegetabilische Erde und macht den Laven und Schlacken Platz. Baume und Sträuche ver- krüppeln sich, und man findet nur noch Ginster oder Pfriemkrat. Während mehrerer Stunden erhebt sich der Fußpfad an einem jähen Abhange, der aus Laven in großen Massen besteht, die stellen- weise seltsame und phantastische Formen bilden. An einigen Orten sind sie mit dünnen Lagen gelben Bimsteins bedeckt. Das Auge bemerkt in jeder Entfernung nichts, als einen einzigen zusammenhängenden La- vastrom. Je weiter man vorschreitet, desto mehr scheint die Lava mit feiner Asche bedeckt zu seyn und die Massen der Bimssteine vermehren sich, bis sie die ganze Oberfläche des Bodens bedecken. Endlich ge- langt man auf eine ungeheure Ebene, welche Bennet die Bimsstein- Ebene nennt, Andere die Ebene der Pfriemkrauter oder auch die Ebene der Retamas nennen, weil man in dieser wüsten Ebene von Vegetation bloß Gebüsche von Retamas oder Pfriemkrauter an- trifft. Dieser schöne 9 F. hohe Strauch ist mit wohlriechenden Blu- men bedeckt. Hier befindet man sich schon 8000 F. hoch und hier pflegen Ziegenjager der Jagd. Der Pelz dieser Pikziegen ist dunkel- braun und ihr Fleisch köstlich. Bis an den Eingang dieser großen Ebene ist der Pik mit einem prachtvollen Pflanzenmantel bekleidet. Hier aber ändert sich die Ansicht. Ungeheure Blöcke von Lava und Bimsstein charakterisiren dieses Meer der Zerstörung, und die Fußbe- kleidung muß sehr gut seyn, wenn sie aus diesen glasartigen Stoffen nicht den Fuß verwunden lassen soll. Aus der Ebene der Retamas gelangt man durch enge, von Berg- strömen ausgehöhlte Schluchten auf eine höhere Gebirgsplatte, die Sta- tion der Engländer (La estancia di los ingleses) genannt, wo man eine Höhe von 9000 F. erreicht hat. Hier pflegt man zu N übernachten. Zwei geneigte Felsen bilden eine Act von Höhle, wo man einige Zuflucht findet. Die Nachte sind hier schon ziemlich kalt. Von hier geht man nun über eine sehr steile Gegend zwei Stunden lang nach einer kleinen Ebene Alta Vista genannt. Es ist dieses die Station der Schneetrager, bis wohin ihre Maulthiere zu klimmen ver- stehen. Man ist daselbst 9700 F. hoch. Über diesem Punkte beginnt der M alp als, die Gegend des Vulkans, welche von aller Damm- erde entblößt, nur mit Lava bedeckt ist. Durch einen kleinen Umweg gelangt man in die-Eishöhle (Cueva de la Nieve), eine von der Natur gebildete Grotte mitten unter Lavahaufen, mit Wasser und Eis zum Theil gefüllt, und aus welcher die Eistrager den ganzen Som- mer über dieses Erquickungsmittel in die Städte hinabtragen. Von
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