1912 -
Berlin [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Michael, Bappert, Hans, Geistbeck, Alois, Fischer, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Lehrerinnenbildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Die Pyrenäen-Halbinsel.
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und Apenninenhalbinsel in weit überwiegender Zahl romanisch, aber stark ge-
mischt. Die Südosteuropäische Halbinsel bewohnen Griechen, Slaven, wozu die
Serben und Bulgaren gehören,' Romanen und Türken. Sie zeigt das bunteste
Völkergemisch.
Beziehungen der südeuropäischen Halbinseln zum Deutschen Reich. Tie geringste
Berührung hat das Deutsche Reich heute mit der I b e r i s ch e n Halbinsel. Weit
stärker sind die Beziehungen Deutschlands zu den Ländern der Südost europäische n
Halbinsel, mit der es durch die mächtige Stromader der Donau (Orient-Expreß-
Linie) verbunden ist. Auch eine stattliche Zahl von Deutschen — an 100 000 — wohnt
dort. Am stärksten sind sie vertreten in Rumänien (50 000) und in Bosnien (an 30 000).
In engster Fühlung mit Deutschland steht unter den südeuropäischen Halbinseln Italien.
In neuester Zeit haben besonders die Alpenbahnen einen starken Güter- und Personenver-
kehr zwischen beiden Reichen begründet; Genua ist sür einige Teile Süddeutschlands
der wichtigste Seehafen. Seit 25 Jahren vereinigt Deutschland mit Italien auch ein
Blind nisvertrag.
Die Mittelmeerländer bekunden eine gewisse Einheitlichkeit in bezug ans
geographische, wirtschaftliche und ethnographische Verhältnisse.
Die Pyrenäen-Halbinsel (Ii, 65—71).
(600 000 qkm, 25 Mill. Einw.)
I. Das Königreich Spanien, 20 Mill. E., (Ii, 66—71). Geschichtliches.
Von seiner nach der Entdeckung Amerikas erlangten Macht — es war damals das
„Reich, in dem die Sonne nicht unterging" — hat es fast nichts bewahrt. Im Laus
des 19. Jahrhunderts ging Spanien fast seines ganzen auswärtigen Besitzes verlustig.
(Zähle die heutigen Kolonien auf!) Die natürlichen Hilfsmittel des
Landes waren zu gering, die über vier Erdteile ausge-
breitete Weltmacht gegen die erlvachsenen Feinde, Hol-
land, England und Frankreich, zu schützen.
Natürliche Schranken der wirtschaftlichen Entwicklung.
Spanien bildet in seiner Hauptmasse ein hochgelegenes und darum wenig ergiebiges
Tafelland (Name!), dessen Flüsse (nenne sie!) zumeist in caüonartigen Tälern dahin-
ziehen und bei unregelmäßigem Wasserstand der Schiffahrt nur au den Mündungen
dienen. Die Küste zeigt zumeist schwache Gliederung; auch die scharfe Abtrennung
vom übrigen Europa durch die unwegsamen Pyrenäen wirkte nachteilig aus Handel
und Verkehr.
Erwerbszweige. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner ist die Land-
wirtschaft; sie liefert namentlich in den fruchtreichen Randgebieten (in welchen?)
feurige Weine, Südfrüchte, Maultiere und edle Pferde, diese besonders in Anda-
lusien. Fast die ganze Welt wird von Spanien mit Kork versehen. Sehr günstig lägen
die Bedingungen für den Bergbau, da die Gebirge reiche Mineralschätze ent-
halten, so Quecksilber bei Almaden, Kupfer in der Sierra Morena und Eisen in den
kantabrischen und katalonischen Bergen. Aber seit der Entdeckung der amerikanischen
Minenländer wurde der heimische Bergbau vernachlässigt; jetzt ist er wiedereiner
der wichtigsten Wirtschaftszweige Spaniens; er liegt jedoch großenteils in fremden
Händen. Eine bescheidene Stellung nimmt die Industrie ein, obwohl viele Be-