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1. Allgemeine Erdkunde, Wiederholung der Länderkunde ohne Deutschland - S. 92

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
92 Europa. D i e I n s e l S i z i l i e n. Bis in die Tertiärzeit noch mit Italien zusammen- hängend, wird sie in ihrem n. Teil von der Fortsetzung der Apenninen durchzogen. An der Osheite erhebt sich völlig isoliert der Riesenkegel desätna, 3300 m. Die innere Hochfläche ist infolge der Abholzung kahl, dagegen sind die Küstenländer, besonders an der Nordseite der Insel, gut angebaut. Die Hauptprodukte bestehn in Weizen und Baumfrüchten. Unweit der Südküste finden sich große Schwefellager. (Nenne die wichtigsten Siedlungen!) Italienische Auswanderung. Die Erwerbsquellen des Landes reichen nicht hin, die außerordentlich stark zunehmende Bevölkerung genügend zu ernähren. Ein großer Teil der Bewohner sieht sich daher genötigt, die Heimat zeitweise oder dauernd zu verlassen. 1910 hat die Zahl der Auswanderer 650 000 betragen, so daß Italien unter allen Staaten Europas, die Auswanderer entsenden, weitaus an erster Stelle steht. Die zeitweiligen Aus- wanderer begeben sich nach den Nachbarstaaten: Frankreich, der Schweiz, Deutschland und Österreich, um sich hier als Erdarbeiter, Maurer usw. zu verdingen. Sie kehren vor Eintritt des Winters nach Italien zurück. Die dauernd Auswandernden (1910 :402 000) wenden sich hauptsächlich nach den Vereinigten Staaten von Amerika, Südamerika und Nordafrika. Am stärksten haben unter dem Menschenverlust Venetien und die s. Provinzen zu leiden; es sind dies die Gebiete des Großgrundbesitzes. Wirtschaftliche Stellung. Italien hat in den letzten Jahrzehnten in wirtschaft- licher Hinsicht sehr anerkennenswerte Fortschritte gemacht. Die Hauptursachen sind: die Herstellung der Alpenbahnen, die Eröffnung des Suezkanals und die staat- liche Einigung. Im Vergleich zu den nördlicher gelegenen Ländern hat Italien freilich in Handel und Industrie nur die Stellung einer Macht zweiten Ranges, hauptsächlich infolge seines Mangels an Kohle und Eisen. Die wichtigsten Gegen- stände der Ausfuhr sind:Wein,Rohseide,Olivenöl und Südfrüchte. Mineralien, Strohgeflechte, Seide und die Erzeugnisse des Kunstgewerbes treten neben ihnen zurück. Italien ist hiernach vorherrschend Agrarstaat. Die Einfuhr um- faßt hauptsächlich Getreide, Baumwolle und Kohle. Durch Zahl, Dichte und wirt- schaftliche Betätigung der Bevölkerung sowie in Hinsicht auf seine kulturhistorische und politische Bedeutung für Deutschland steht Italien unter den drei Halbinseln weitaus an erster Stelle. Die Südosteuropäische Halbinsel (Ii, 79—86). (450 000 qkm, 17 Mill. Einw., aus 1 qkm 35.) Bedeutung. Die Südosteuropäische Halbinsel steht hinter der Pyrenäen- und Apenninen-Halbinsel an Bevölkerungszahl und wirtschaftlicher Bedeutung zurück, nimmt aber das Interesse Europas in hohem Grad in Anspruch. Der reich ge- gliederte S. ist ja die Stätte der alten griechischen Kultur, die für das Geistesleben aller Kulturvölker von größter Bedeutung geworden. Dann hält die Halbinsel Europa in steter Spannung durch ihre unruhigen poli- tischen Verhältnisse. (Orientalische Frage.) Die Südosteuropäische Halbinsel bietet durch ihre Lage an der Annäherungsstelle der drei Erdteile Europa, Asien und Afrika sowie durch die reiche Aufgeschlossenheit der Küste an der Soseite für Handel und Verkehr die günstigsten Bedingungen. Wie sie im Altertum das Vermittlungsglied zwischen Orient und Okzident war, so führt auch heute ein Hauptschienenstrang Europas an den Bosporus und schon
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