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1. Allgemeine Erdkunde, Wiederholung der Länderkunde ohne Deutschland - S. 96

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
96 Europa. — Trotz eines erheblichen Rückgangs der Weinerzeugung infolge des Auftretens der Reblaus ist Frankreich das erste Weinland der Erde, und das Erträgnis seines Weinbaus wird im Durchschnitt auf 600 Millionen Mark im Jahr bewertet. Als die besten Sorten gelten die der Champagne, Burgunds und die Bordeauxweine. Auch im O b st b a u und in der Erzeugung von Obstwein ist Frankreich unübertroffen. Das mittelmeerische Gebiet bringt neben Kastanien, Walnüssen, Mandeln und Feigen auch Südfrüchte und Oliven in den Handel. Großes leistet die Gegend von Nizza in der Blumenzucht. Bitter gerächt hat sich in manchen Landesteilen, besonders im Rhone- und Garonnegebiet, die Aus- rodung der Wälder. Vorbildlich erscheint Frankreich in der Geflügelzucht, wogegen die Viehzucht dem Bedarf des Landes nicht genügt. In seinen Bodenschätzen steht Frankreich erheblich hinter Deutschland und England zurück, insbesondere erweist sich die getrennte Lage von Kohle und Eisen als ein Hindernis der industriellen Entwick- lung. An erster Stelle steht in gewerblicher Hin- sicht die Seidenin- d u st r i e mit den Haupt- sitzen Lyon und St. Eti- enne. Weltruf genießen die Mode-undluxus- warenfrankreichs, weit- bekannt sind die feinen französischen Liköre (Cog- nac nördl. von Bordeaux) und Käsesorten. Auch die Eisenindustrie hat eine achtenswerte Stellung. Die vorzügliche geo- graphische Lage, der Pro- duktenreichtum, der Fleiß der Bewohner und nicht zum wenigsten die viel glücklichere politische Ent- Die Hauptweinbaugebiete Frankreichs. Wicklung gegenüber dem so lange zersplitterten Deutschland haben Frankreichs Handel schon sehr früh recht günstig ge- staltet. Die Einfuhr besteht vorwiegend in Rohstoffen, die Ausfuhr in Fabri- katen. Recht ansehnlich ist auch die Ein- und Ausfuhr von Nahrungsmitteln. In den letzten Jahrzehnten wurde Frankreichs Handel aber von Deutschland, ja in den letzten Jahren sogar von den kleinen Niederlanden, überflügelt. Der deutsche Außen- handel beläuft sich auf 16^ Milliarden, der französische nur auf 10 Milliarden Mark, der holländische auf etwas mehr (1910). Ein Grund hierfür liegt in der ganz geringen Bevölkerungszunahme Frankreichs. Während Deutschlands Bevölke- rung jährlich um nahezu 1 Million steigt, kommt Frankreich iiber seinen alten Bestand
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