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1. Allgemeines und Deutsches Reich - S. 33

1905 - Berlin : Süsserott
33 der Zuckerrübe ist aus kleinen Anfängen zu Beginn des 19. Jahr- hunderts seit 1840 ein Hauptzweig der landwirtschaftlichen Tätigkeit geworden. Zunächst in Mitteldeutschland (Sachsen, Braunschweig, Südhannover und Anhalt) heimisch, hat er sich heute über ganz Deutschland verbreitet, und seine Erträge sind sowohl an Menge der erzeugten Rüben als auch an Zuckergehalt derselben stetig ge- stiegen. 1903 war dem Rübenbau mit rund 428 000 du etwa Vg des gesamten Acker- und Gartenlands gewidmet. Besonders hervor- ragend sind die Erträge in den vorhin genannten Ländern, aber auch Schlesien, Posen, Westpreußen, Pommern und Mecklenburg bringen große Rübenmengen zur Verarbeitung. Der Anbau erfordert sehr viel Sorgfalt und wird besonders im mittleren Deutschland von polnischen Wanderarbeitern (Sachsen- gängern) besorgt. Im Herbste beginnt die „Kampagne" in den Zucker- fabriken. Zur Herstellung von 1 kg Rohzucker braucht man heute nur noch 61/2 kg Rüben. (Verarbeitung der Rübe und Gewinnung des Zuckers.) Die Rübenzuckerindustrie ist im Gegensatz zur Brauerei und Brennerei, die in der Mehrzahl bereits gewerbliche Betriebe aufweisen, eine landwirtschaftliche Industrie zu nennen, da die Rüben- bauern in der Regel gleichzeitig auch Besitzer der Zuckerfabriken sind. Es gab 1903 in Deutschland 393 Zuckerfabriken und 45 Raffine- rien, die fast 1,8 Milk, r Rohzucker erzeugten. Damit war Deutsch- land das Hauptzuckerland Europas. (Ihm folgten Rußland, Öster- reich-Ungarn und Frankreich.) Von der deutschen Produktion wurden rund 1 Mill. t Verbrauchszucker für 187 Mill. Mark nach dem Auslande, vornehmlich nach Großbritannien, (123,5 Mill. Mark) den Niederlanden und der Schweiz verkauft, während der Absatz nach Nord-Amerika, das früher als Abnehmer hinter England stand, fast ganz aufgehört hat. (Kuba, jetzt mit den Vereinigten Staaten politisch verbunden, deckt dessen Bedarf.) Hauptort für den Zucker- handel ist Magdeburg, Exporthafen Hamburg. Bis zum 1. September 1903 wurden den Zuckerexporteuren vom ' Reiche Ausfuhrprämien aus dem Ertrage der inländischen Zuckersteuer gewährt, um ihnen für das Ausland einen um die Prämie billigeren Verkaufspreis zu ermöglichen und damit die Zuckerindustrie konkurrenz- fähig zu machen. (Das Ausland erzeugt billiger, kann also auch billiger verkaufen.) Der Inlandspreis war bis dahin höher als der Auslands- jweltmarkts-) Preis, (Zuckersteuer Exportprämie; außerdem Bestreben Kleine Wirtschafts-, Handels- und Verkehrs-Geographie. Z
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