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1. Allgemeines und Deutsches Reich - S. 35

1905 - Berlin : Süsserott
35 die einzelnen Landesteile geeignete Anbansortimente festgestellt und bekanntgegeben re. Trotzdem vermag der deutsche Obstbau den heimischen Bedarf nicht zu decken. Zwar zählte man im Jahre 1900 im Deutschen Reiche 168 Mill. Obstbäume; (Württemberg mit ca. 9 Mill. steht an der Spitze.) trotzdem wurde für über 24 Mill. Mark frisches sowie für über 28 Mill. Mark getrocknetes Obst mehr ein- als ausgeführt, (woher?) Dazu kommen noch für über 14 Mill. Mark Weintrauben. Das sind rund 66 Mill. Mark, welche unserm Vaterlande erhalten bleiben könnten, wenn man dem Obstbau, be- sonders im Osten noch mehr Aufmerksamkeit widmen würde! In Gemüsebau und Gärtnerei steht an erster Stelle Erfurt, das fast ganz Deutschland mit Blumen und Sämereien versorgt. Gesegnete Strecken sind ferner die Soester und Magdeburger Börde, die goldene Aue, (Mühlhausen und Nordhausen) Metz und Braun- schweig, welche blühende Konservenfabrikation betreiben, Schwetzingen i. Baden, Bamberg, Ulm, Gotha, Altenburg, Liegnitz und Lübbenau i. Spreewald. Trotzdem wird der Bedarf nicht gedeckt, und die Gemüseeinfuhr ist noch bedeutend. Sie umfaßt Frühgemüse aus Italien, Malta und Algerien, anderes Gemüse aus Böhmen, Ungarn, Frankreich und Holland. Deshalb ist man in neuerer Zeit bestrebt, die Riesel- felder in der Nähe größerer Städte dem Gemüsebau dienstbar zu machen und hat damit große Erfolge erzielt. (Berlin.) 11. Der Weinbau. Das Rheintal, die Täler der Mosel, Saar und Nahe, des Maines und des Neckars sind gegen rauhe Luft besonders geschützt, so daß sich die mittlere Jahrestemperatur (st- 10 0 C.) dort weit über den Durchschnitt in Deutschland er- hebt. Dieser Umstand und der für Sonnenhitze sehr empfängliche Schieserboden haben in den genannten Tälern die Entstehung eines blühendeil Weinbaues begünstigt. An demselben sind hauptsächlich beteiligt die Rheinprovinz, (14 350 ha) Nassau, (3960 ha) Bayern, (24 930 ha) Württemberg, (21600 ha) Baden, (19 960 ha) Hessen (13 750 ha) und Elsaß-Lothringen (32 980 ha). Mit kleineren Flächen kommen noch Provinz und Königreich Sachsen sowie Schlesien in Betracht, wo Grünberg als Zentrum des Weinbaues noch von einiger Bedeutung ist. („Der Wein ist gut; wohl dem, der ihn nicht zu trinken braucht." So Friedrich der Große.) Der Ertrag des ganzen Reiches wurde 1903 auf 104 Mill. Mark (Most) geschätzt. 3*
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