1837 -
Berlin
: Duncker u. Humblot
- Autor: Ritter, Carl, Roon, Albrecht von
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
78
Abth. I. Abschn. 4. Kap. 1.
Nach ihrer Höhe nennt man sie Hoch» oder Alpen»
gebirge, wenn sie eine mittlere absolute Höhe von 5 bis
7000' und darüber haben; Mittelgebirge, wenn sie 2 bis
5000' hoch sind. Berglandschaften von derselben oder ge»
ringerer Erhebung, welche Hoch» oder Mittelgebirgen vorlie»
gen, heißen, in Bezug auf diese, Vor berge *). Ein Hoch-
gebirge von bedeutender Längen - und Breiten»Ausdehnung
wird Alpenland genannt. Nach ihrer Form theilt mau die
Gebirge in Kettengebirge, d. h. solche, welche vorzugs-
weise aus einer Aneinanderreihung von hohen Bergketten be-
stehen, welche letztere durch (relativ) bedeutende Vertiefungen
von einander geschieden sind; in Randgebirge, welche ei-
nem Hochlande oder einem Plateau anliegen, so daß sie mit
ihrem inneren Fuße auf dem Hochlande oder dem Plateau, mit
dem äußeren aber in einer niedrigeren Hoch» oder in einer
Tiefebene stehen; in Massengebirge, welches Bergländcr von
größerer Höhe und geringer Unterbrechung sind. Nehmen diese
letzteren nur einen verhältnißmäßig kleinen Raum ein, so hei-
ße»! sie Gebirgsgruppen, sind sie hingegen im Zusammen-
hange auf weite Strecken verbreitet, so werden sie Ge birgs-
ganze genannt. Masse»»gebirge und Gebirgsgauze können auch
Gebirgsketten enthalten, aber diese Form darf »licht die vorherr-
schende sey»», u»»d die Vertiefungen, welche sie trennen, müs-
sen »»och eine gctvisse relative Höhe haben, sonst entsteht ein
Kettellgebirge.
§. 8. Gipfel, Kamm, Fusi, Abdachung rc.
Der höchste Theil eines Berges, Hügels u. s. w. heißt
seine Kuppe, Spitze, sein Gipfel; der niedrigste, sein Fuß;
die Fläche»», »velche Gipfel u»»d Fuß verbinden, Abdachun-
gen, Abhänge, Böschungen. (Konkave und konvexe,
*) Die Annahmen sind in dieser Beziehung sehr schwankend und
willkürlich; der Sprachgebrauch ist vfc jeder Eintheilung der Gebirge
nach ihrer Höhe gerade entgegengesetzt. Es bedarf noch des Ausspruchs
einer anerkannten Autorität, um diese Begriffe festzustellen. Einige
nehmen, außer den Hochgebirgen, noch Riesengebirge an, eine Ein-
theilung, welche zwar naturgemäß, aber bis jetzt noch nicht allgemein
gebräuchlich ist.