1837 -
Berlin
: Duncker u. Humblot
- Autor: Ritter, Carl, Roon, Albrecht von
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Räumliche Verhältnisse der Unebenheiten Europa's. 237
und von hier nordwärts gewandt, auf der Wasserscheide zwi-
schen der Naab und Regnitz, bis zum Main (bei Lichtenfels)
fortzieht. Der Rhein (zwischen der Aar- und'birs-Mün-
dung) durchbricht diesen Bergzug und zerlegt ihn in zwei
Theile, den Schweizer oder französischen Iura im
Südwesten und den deutschen im Nordosien; der deutsche
heißt bis zur Altmühl-Mündung rauhe oder schwäbische
Ai p und A a l b u ch - G e b i rg e, bei den Geographen sch w ä-
bi sch er Jura, — von da bis zum Main fränkische Höhe
oder fränkischer Jura. Der Schweizer Jura hat, bei ei-
ner Breite von 5 —10, eine Langen-Ausdehnung von 40 Mei-
len; der schwäbische, bei derselben Länge, nur eine Breite
von 5—6 Meilen; der fränkische nur 4 Meilen mittlerer
Breite und nicht mehr als 17 Meilen Länge. Der ganze
Bergzug mißt also vom Rhone bis zum Main gegen
100 Meilen.
Ein zweiter Gebirgszug Süd-Deutschlands, der Böh-
mer Wald genannt, streicht in grade entgegengesetzter Dia-
gonal-Richtung, von der Quellgegcnd der Naab, in einer
mittleren Breite von 4 Meilen, südostwärts 30 Meilen weit
bis zur Douau (bei Linz). Er umwallt die bayrische Ebene
im Nord-Osten, wie die schwäbische Alp im Nord-Westen.
An sein Co.-Ende schließt sich das Sw.-Ende
eines dritten Höhenzugcs, welcher von der Donau (zwi-
schen Linz und Krems) nordostwärts, auf der Wasserscheide
zwischeu Elbe und Donau, 36 Ml. weit, bis in die Quell-
gegend der March streicht, und in seinem größeren Theile den
Namen des mährischen Gebirges führt.
Der vierte Gebirgszug Süd-Deutschlands endlich bil-
det zugleich die West-Grenze dieses Gebirgs-Abschnitts, in-
dem er im Süden an der Rhein-Wendung, wo er sich zu-
gleich mit dem Jura-Zuge verknotet, anhebt, und in fast
nördlicher Richtung bis zum Main (bei Miltenberg) zieht.
Er begrenzt die oberrheinische Tiefebene auf ihrer Ost-Seite,
hat bei einer mittleren Breite von 4 Meilen, wie das mäh-
rijche Gebirge eine Längen-Ausdehnuug von 36 Meil., und
wird in seinem nördlichen Theile vom Neckar durchbrochen.