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1. I. Brandenburg-Preußische Geschichte, II. Erdbescheibung, mit besonderer Berücksichtigung des Preußischen Staats - S. 4

1861 - Leipzig : Förstner
4 vermischt und rückten mit Schlachtgesängen dem Feinde entgegen (Bar- den). Selbst die Weiber begleiteten ihre Männer mit in den Krieg. Ihre Religion war ein erhabener Naturdienst; jedoch verehr- ten sie ihre Götter nicht in Tempeln, sondern in der Stille Heiliger- Haine, besonders unter hohen Eichen. Ihre Haupt-Gottheiten gaben den Wochentagen die Namen: Allvater Odin oder Wodan (Gua- dan, Gutan, Gut, Gott) war ihr höchstes Wesen und der Gott des Krieges (Dinstag); Thor der Gott des Donners (Donnerstag); Freia die Göttin der Freiheit und der Liebe (Freitag); und auch die Gestirne, Sonne und Mo nd verehrten sie als Gottheiten (Sonntag, Montag). Der freundlichen O ft r a zu Ehren zündeten sie auf den Ber- gen ein Freudenfeuer an, wenn mit dem wiedergekehrten Frühlinge neues Leben erwachte (Ostern). Den Göttern opferten sie auch zuwei- len gefangene Krieger. Darum waren die Priester von mächtigem Einfluß und sie allein mochten Strafen verhängen. Viel wurde aus die Weissagungen kluger Frauen (Alrnn en) gehalten, und aus dem Wie- hern weißer, der Sonne geheiligter Rosse, und aus dem Fluge und Geschrei des Raben, des Kncknks und der Eule deuteten die Priester den Willen der Gottheit. Sie glaubten an ein Leben nach dem Tode; Walhalla war der Aufenthaltsort der Seligen, wo die verstorbenen Edlen und Tapfern Alles in erhöhtem Maße genossen, was sie hier aus Erden beglückt hatte; in der Hela aber, bei den Gottlosen und Feigen herrschte Qual und Finsterniß. Darum begrub man die Tod- ten feierlich, gab ihnen wohl Waffen und Streitrosfe auf den Scheiter- haufen init und schüttete über sie einen Hügel von Steinen und Erde (Hünengräber). 2. Das ganze Volk theilte sich in mehrere Hauptstämme und diese wieder in kleinere Völkerschaften, von welchen die Semnonen und Longobarden den Strich unseres preußischen Vaterlandes an der Elbe, Havel und Spree bewohnten. Von den Römern beunruhigt, vereinigten sie sich mit einem andern deutschen Stamme, mit den Che- ruskern, deren Anführer H erm an (Arminius) die Römer unter ihrem Anführer V a r u s im Teutoburger-Walde — bei Paderborn in Westphalen — gänzlich schlug (9 n. Chr.) und ihre Macht diesseits des Rheins für immer vernichtete. 3. Im 5. Jahrhundert wurden diese genannten deutschen Stämme in der allgemeinen Völkerwanderung vertrieben, indem die Hunnen aus Asien vorgedrungen waren, die Gothen zunächst und durch diese wieder die am schwarzen Meere wohnenden Wenden verdrängten. Diese kamen bis in unsere Gegend und ein Stamm derselben, die Wi l- zen, nahm unser Stammland Brandenburg ein, indem es die Semnonen und Longobarden daraus vertrieb. Die Milzen hatten schon
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