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1. Die Erde und ihre Bewohner - S. 189

1856 - Wesel : Bagel
18s nahm er den türkischen Sultan Bajazeth gefangen und führte ihn in einem eiserne» Käfig mit sich, gebrauchte ihn beim Aufsteigen auf's Pferd als Steigbügel. Mitten auf seiner Siegesbahn ereilte ihn — der Tod. Mit ihm zerfiel das mächtige Reich in mehrere. Theile; allein einem seiner Nachfolger — Vaber — gelang es 1520 in Ostindien ein neues mongolisches Reich zu gründen; es war das Reich des Großmoguls. Dieses Reich hat sich bis zu Ende des vorigen Jahrhunderts erhalten. Die Kalmücken, auch mongo- lischen Ursprungs, sind ein wildes, fast nur auf ihren Pferden lebendes Volk. Die Leidenschaft zum Trunk ist jedem Kalmücken eigen. Die Tartaren, auch ein Nomadenvolk, fast stets beritten, lieben besonders das Pferdefleisch. Die Mandschu haben viele Aehnlichkeit mit den vorigen Völkern. Sie eroberten 1644 China und haben bis heute den Herrschcrthron behauptet. — Anmerkung. Die chinesische Mauer, 8000 Meilen lang und 25 Fuß hoch, ist ein wahres Wunderwerk. Alle 800 Schritt« befindet sich ein Thurm, der mit Soldaten besetzt ist. Sie führt über Berge und Thäler, durch Flüsse und Abgründe. Sie wurde vor 2000 Jahren erbaut. Lin zweite« großes Bauwerk ist der 150 Meilen lange und sehr breite Kaiserkanal, der durch diele Nebenkanäle fast all« Flüsse dcs chinesischen Reiches verbindet. Der Kaiser unterhält auf denselben 10,000 Schiffe, welche Ihm von allen Seiten den Tribut seiner Nntcrthanen zuführen. Nur In einem despotischen Staat«, w» Millionen Hände zu Gebote stehe», waren solche Riesenwerke möglich. 8. 162. Turkestan oder die freie Tartarei. Turkestan macht das eigentliche Mittel-Asien aus, denn es wird von China, Persien, Afghanistan, Indien, dem caspischen Meer und dem asiatischen Rußland begrenzt. Man nimmt die Größe dieses Landes auf 24,000 lh Meilen, und die Zahl seiner Einwohner auf 4 — 5 Millionen an. Das Land, welches nie ein einziger Staat gewesen ist, führt verschiedene Namen. Turkestan heißt es, als das Stammland der Türken; freie Tartarei, zum Gegensatz der von China abhängigen Tartarei; Dschagatai heißt es nach dem dritten Sohne des mongolischen Eroberers Dschingischan Dschagatai, der hier ein mächtiges Reich stiftete. Die Perser nennen es Turan. Von den politischen Zuständen dieses Landes hat man nur unsichere Nachrichten. Jedes Volk, ja jeder Stamm hat seinen eigenen Fürsten — Khan —; jedoch sollen die meisten den Großkhan von Buchara als Oberhaupt anerkennen. Die Mehrzahl der Bewohner führen ein Nomadenleben und sind ihrer Räubereien wegen sehr gefürchtet. Es soll ihnen nicht ganz an Bildung fehlen. In den Städten wenigstens gibt es beträchtliche Manufakturen in Seide und Baumwolle, Fabriken in Eisenwaaren u. dgl. Das Land ist in mehrere Völkergebiete getheilt: 1. Das Land der Kirgisen, ein wildes Nomadenvolk, welches in Filzhütten wohnt. 2. Das Land Kokand mit der halb zerfallenen Stadt Turkestan. Bedeutend ist die Stadt Taschkend, 40, wo lebhafter Handel getrieben wird. 3. Das Land derturko- manen. 4. Der Staat Chiwa mit der Hauptstadt Chiwa, 20. 5. Die große Bucharei. Buchara, 150, ansehnlichster Handelsplatz in Mittel-Asien. Samarkand, ‘20, berühmt als ehemalige Residenz des Timurlans. 6. Das Khanat Kundus mit der Stadt F eizab ad. 1. Anmerkung. Die Tartarei ist da« eigentliche Vaterland de« Pferde«, d-S aber in seinem wilden Zustande keineswegs ein schönes Thier ist. Lrst die Kultur hat diese« nützliche Thier körperlich schön gebildet. Auch leben ln der Tartarei unzählige Heerden wilder Esel, di« höchst flink und muthig sind und gar mit »usern Esel,, nicht verglichen werden können. Ferner
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