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1. Die Erde und ihre Bewohner - S. 194

1856 - Wesel : Bagel
194 T Ueberfluß, Schwefel und mineralische Wasser sind die Produkte des Mineralreichs. Schöne Pferde, Rindvieh, Schafe, Ziegen, Esel und Kameele werden gezogen; Gazellen, Raub- thiere, Stachelschweine, Strauße und Antilopen sind hier zu Hause. Schaaren von Heu- schrecken werden oft zu Landplagen. Geschichte. Die Berberei bildete im Alterthum den wichtigsten Theil der cultivirten Welt. Schon 878 v. Ehr. blühte Karthago; 632 die griechische Colonie Ey rene. Andere Länder waren Numidien, Mauritanien u. s. w. — Gänserich, König der Vandalen, unterwarf sich diese Länder 429 n. Chr. Im Jahre 563 wurden sie durch Belisar dem oströmischen Reiche einverleibt. Von 643 — 045 drangen die Araber vor und unterwarfen sich sämmtliche Besitzungen. Seit dem 15. und 16. Jahr- hundert übte die Pforte über Tunis, Tripolis und Algier die Oberherrschaft aus. Von den Raubstaaten ist für die neueste Geschichte Algier von größter Wichtigkeit, indem Frankreich sich seit 1830 in den Besitz der Hauptstadt setzte und das Land für eine französische Provinz (Algerien) erklärte. Abd-el-Kader, der kühne Kabylensürst, machte indessen den Franzosen viel zu schaffen. 1837 wurde Konstantine erobert und mit Abd-el-Kader ein Vertrag abgeschloffen. Nichts destoweniger dauerte der Kampf fort und erst 1848 wurde der kühne Heerführer gefangen genommen. Nach fünfjähriger Gefangenschaft erhielt er 1853 die Freiheit unter dem Versprechen, nie wieder nach Afrika zurückzukehren. — 1. Tripolis, 8800 □ Meilen, mit I'/a Mill. Einw-, eine Republik unter türkischer Oberhoheit, regiert vom Divan, d. h. den höchsten Militairpersonen, an deren Spitze der Dei steht. Tripolis, 25, Hauptstadt, lebhafter Handel, Fabriken in Corduan und Zeugstoffen; ein Franziskanerkloster und öffentliche Bäder. Mesurata, 12, Teppichweberei und lebhafter Karawanenhandel. 2. Tunis, 3400 lh Meilen, 2 Mill. Einw., ebenfalls eme unter türkischer Hoheit stehende Republik, regiert von einem Bei, dem der Divan zur Seite steht. Indu- strie und Handel blüht; auch ist die Civilisation weiter vorgeschritten, als in Tripolis. Tunis, 150, darunter 30,000 Juden, starker See- und Karavanenhandel; bedeutende Manufakturen. Hier wird wöchentlich ein Sklavenmarkt gehalten. Kairwan, 60, leb- hafte Handelsstadt. Die prachtvolle Moschee ruht auf 500 Granitsäulen. Unweit des Dorfes Molga, bei Cap Cortagine, besinden sich die Ruinen des einst so berühmten Karthago. 3. Algerien (Algier) 4 bis 9000 m Meilen, 3 Mill. Einw., französische Provinz. Von den 325,000 Einwohnern, welche wirklich die Herrschaft der Franzosen anerkennen, sind 124,000 Europäer. Algier 60, Hauptstadt, ganz europäisch, hat lebhaften Handel, Sitz des Gouverneurs und eines Bischofs. Philippeville, 5. Bona, 2. Constan- tine, 30. Oran, 14. Mazagran, 3, berühmt geworden durch die heldenmütige Vertheidigung von 123 Franzosen gegen 12,000 Araber im März 1840. 4. Marokko, gewöhnlich Fez und Marokko genannt, 13,400 □ Meilen, 6 — 8 Mill. Einw. unter einem despotischen Sultan, bei uns gewöhnlich Kaiser genannt, daher Kaffcrreich Marokko. Früher erkauften sich die europäischen Staaten — sogar England — die Freiheit der Schifffahrt gegen die marokkanischen Seeräuber. Marokko, 30, Residenz des Sultans, in schöner, von Palmen und Oelbäumen umgebener Gegend. Magador, 17, feste Hafenstadt und Haupthandelsort. Fez, 90, reiche Stadt, Hoch- schule, Bibliothek, Fabriken und Börse. Tanger, 8, Siz eines europäischen Konsuls. Die Festungen Ceuta und Mel il la gehören den Spaniern.
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