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1. Leitfaden der deutschen Geschichte für den Schulgebrauch - S. 8

1895 - Leipzig : Voigtländer
8 mesversammlung einen Krieg, so zogen alle wehrhaften Männer unter der Fhrung eines von ihnen gewhlten Herzogs dazu aus. Gab es keinen Stammeskrieg, so machten einzelne Hupt-linge mit einer Gefolgschaft solcher, die sich ihnen freiwillig anschlssen, Beutezge in das Gebiet eines Nachbarstammes. Die Kriegsgefangenen muten im Hause oder auf dem Felde arbeiten, das Vieh hten und den Acker bebauen. Der freie Germane htte sich solcher Arbeiten geschmt; nur seine Waffen schmiedete er sich selbst. Die gewhnliche Waffe des Germanen war ein kurzer Speer, gleich geschickt zum Wurf und zum Sto; seltener gebrauchte er Schwert und Lanze. Zur Ver-teidigung diente ihm ein Schild aus Brettern oder Weiden-eflecht. Helm und Panzer verachtete er; barhuptig und albnackt strzte er sich in die Schlacht. Daheim zeichnete sich der Germane aus durch warmen Familiensinn, groe Gastlichkeit und strenge Sittenreinheit. Die Frauen standen in hoher Achtung; oft begleiteten sie mit ihren Kindern die Männer ins Feld, schauten von der Wagen-brg hinter der Schlachtordnung dem Kmpft zu, trieben auch wohl die Kmpfer, wenn diese einmal wichen, mit lauten Mahnungen in die Schlacht zurck. Um den Ausgang einer Schlacht im voraus zu weissagen, bedienten sich die Priester der Germanen kleiner Holzstbchen mit darauf eingeritzten Zeichen (Runen). Sie breiteten diese aus, zogen eine Anzahl davon hervor und deuteten die darauf befindlichen Zeichen entweder gnstig oder ungnstig. Seine Hauptgottheiten, Wodan, Donar oder Thor und Zw oder Saxnot, dachte sich der Germane mit kriegerischen Abzeichen, Wodan mit dem Speer, Thor mit Hammer oder Keule, Saxnot mit dem Schwert. Von ihnen stammen manche Orts- und Tagesnamen, wie: Wodanswege bei Magdeburg, Donnersreut in Franken, der Donnersberg am Rhein, der Donnerstag. Auch weibliche Gottheiten gab es, so die Hterin des Hauses und der Ehe, Freia oder Freyja (Freitag), die Gttin der Fruchtbarkeit der Erde, Nerthus oder Hertha (Herthasee und Herthabuche auf der Insel Rgen). Die Walkren oder Kriegsjungfrauen trugen die in der Schlacht gefallenen Krieger in die Walhalla zu Wodan. Die Germanen verehrten ihre Götter nicht (wie die Rmer) in Tempeln und durch Bildnisse, sondern beteten zu ihnen in heiligen Hainen, brachten ihnen Opfer an Feldfrchten oder Tieren, zuweilen auch Menschenopfer dar. Ihre Toten ver-brannten sie.
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