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1. Teil 3 - S. 137

1896 - Berlin : Oehmigke
137 schallt, ein Eber ist gefunden, den Hunden stürmen die Männer nach, von lautem Getöse ertönt der Wald. Der Eber stürzt vor- wärts und hält sich auf der Höhe des Berges. Die Hunde er- reichen ihn; er aber fällt sie mit scharfem Zahne. Da sprengt der König selbst herzn, und als der schnellste im Haufen stößt er ihm das Eisen in die borstige Brust und ruft laut dem Gefolge: „Gut' Heil dem Tage, wie der Anfang war; wohlauf, an Weidmanns Werk, mit Gunst, Gesellen!" — Kaum war das Wort gesprochen, so stob der Haufe den Berg hinab, und jeder dachte der Beute; Karl aber flog allen voran, den Wurfspeer in der Hand. Viel Wild ward erlegt bis zum Abend. Da teilte der König die Jagdbeute unter alle Edlen; dann ging der Zug nach der grünen Lichtung, wo ein Bach floß, Wohnsitz von vielen Vögeln, die dort hausten und badeten. Dort standen goldgeschmückte Zelte, auf dem Grund und hin und wieder die Jagdhütten der Edlen. Und Karl rüstete den Jagdgenossen ein frohes Mahl und setzte sie nach den Jahren gesellt, die würdigen Greise zusammen, die Männer bei vollen Jahren und wieder die flügge Jugend, und gesondert die Jungfrauen. Er ließ den Wein auf die Tische setzen. Unter- des sank die Sonne, die Nacht stieg herauf, die Müden ruhten aus unter dem Zeltdach im grünen Walde. Nicht ohne Gefahren war die Jagd im Bergwald; noch wurde der Bär und der Auerochs verfolgt, und Karl selbst erlebte mit dem Getier Abenteuer. Einst — es war in früheren Jahren — ver- folgte er einen Trupp Ure. Er fuhr an eines der Tiere heran und hob die Waffe; aber der Schlag mißlang, das greuliche Tier zer- riß dem Könige die Strümpfe und die Bänder der Schuhe und traf mit der Spitze des Hornes sein Bein. Jsambard, einer seiner Helden, aber sprang gegen das Tier, bohrte den Speer zwischen Schulter und Hals bis in das Herz und wies das zuckende Un- geheuer dem Könige. Dieser aber that, als sähe er's nicht. Dann ritt er zurück, zeigte der Königin den zerrissenen Fuß und sprach: „Was verdient der, der mich von diesem Gegner befreit hat?" Und sie erwiderte: „Das beste." Da erzählte der Herr ihr alles der Reihe nach und legte ihr die ungeheuren Hörner als Zeichen hin; sie aber stöhnte und weinte und schlug sich die Brust. Und da Jsambard damals in Ungnade und aller Würden be-
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