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1. Beschreibung des Königreichs Sachsen - S. 2

1852 - Leipzig : Klinkhardt
2 In dem Zwickauer Bezirke liegen auch die Fürstlich und Gräflich Schönburgischen Receßherrschaften, Glauchau, Wal- denburg, Hartenstein, Lichtenstein und Stein, die Herr» kchaft Wilden fels und die Lehnsherrschaft Remse. Zu der Leipziger Kreisdirektion dagegen gehören die Schonburgischen Lehnsherrschaften Penig, Wechselburg und Rochsburg. Sachsen ist rund herum von friedlichen Nachbarvölkern um» wohnt, welche von uns nehmen, was im Lande erzeugt wird, und uns geben die Güter, an welchen sie Ueberfluß und wir Mangel haben. Uebcrschreiten wir die Grenzen des Vaterlandes nach Osten, oder Norden, oder Nord-Westen hin, so sagt man zwar: Wir sind nun nach Preußen gekommen; aber Mundart und Sitte verrathen, daß wir noch immer unter Landsleuten sind, denen selbst der Name „Sachsen" gelassen worden ist. Mochte es uns eine geraume Zeit hindurch recht fühlbar werden, daß die früheren Landsleute von uns getrennt worden waren; seitdem Sachsen an den Preußischen Zollverband sich angeschlossen hat, und somit der Verkehr unter beiden Völkern erleichtert worden ist, sind uns die Grenzen, welche die Staatskunst zwischen dem Königreiche Sachsen und dem Preu- ßischen Herzogthume Sachsen gezogen hat, nicht mehr so bemerkbar wie früher. Schwieriger ist zwar unser Verkehr mit den Böhmen, unsern südlichen Grenznachbarn; doch die nothwendigsten Bedürf- nisse können wir ungehindert von ihnen erlangen, und sie sind es gerade, welche den Ueberfluß ihrer reichen Fluren den Städten un- sers ärmeren Erzgebirgs zuführen. Gegen Südwesten hin aber haben wir das liebe Baiernland, ein uns schon deshalb ver- wandtes Land, weil es das Land ist, welches unsre edle, hochherzige Königin uns geboren hat. Nach Westen aber finden wir ebenfalls Brüder, mit welchen uns ein Glaube, der protestantische, eine Sitte, eine Sprache, ja selbst zum großen Theil ein Name ver- bindet; wir begegnen nämlich hier den Bewohnern der Fürstenthümcr Neuß, des Großherzogthums Sachsen-Weimar und des Her- zogthums Sachsen-Altenburg, und die Herrscher der beiden zuletzt genannten Länder zählen ja unter ihren Ahnen jenen Fried- rich den Weisen, jenen Johann den Beständigen, jenen Johann Friedrich den Großmüthigen, Fürsten, deren Namen mit unverlösch- lichen Zügen in der Geschichte Sachsens, in der Geschichte unserer Kirche glänzen. Mag Sachsen immerhin in Folge des letzten Kriegs ein kleines Land geworden sein, wir wollen nicht sowohl an Das denken, was wir waren, sondern an Das, was das Land jetzt noch ist und hat. „Wie auch die Schläge des Schicksals zu verschiedenen Zeiten Sachsen getroffen, erliegen konnte das kräftige Land nicht. Jeder Schlag entzündete neue Funken, neue Flammen, förderte den Fort- schritt, ermuthigte, statt zu entmuthigcn. So blieb Sachsen bei dem Versiegen so mancher schönen Quelle, unter Fürsten, deren
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