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1. Beschreibung des Königreichs Sachsen - S. 195

1852 - Leipzig : Klinkhardt
195 fcr, so wie die durch die Maschinen aus den Tiefbauen herausge- hobenen Wasser aufzunehmen und abzuleiten. Die König-Friedrich - August-Hütte des Kammerraths Freiherrn von Burgk besteht aus 1) einer Eisengießerei, 2) einer Modellirwerkstätte, 3) einer Maschinenbauwerkstatt, 4) einer Zeug- hütte, 5) einer Emaillirhütte, 6)' einer Schmiede mit 32 Feuern, 7) einer Kesselschmiede und 8) einer zugehörigen Coaksbereitung. Am 23. März 1846 besuchten der König und die Königin das Burgksche Eisenhüttenwerk. Zn Döhlen leite im 16. Jahrhundert ein Geistlicher, Martin Kün- zelmann, der weit und breit in dein Rufe stand, er könne die Teufel ban- nen. Wahrscheinlich verdankten einzelne Wahnsinnige diesem Manne ihre Ge- sundheit, was ja wol möglich war, da bei diesen Unglücklichen oft ein sanftes Zureden, Festigkeit unv Wort Gottes weit mehr fruchten, als Pulver und Pil- len. — Der Prediger Künzelmann mag ein recht braver Mann gewesen sein, was wir auch daraus sehen, daß er von den Kranken sich nicht mit Geld be- zahlen ließ, sondern sich von ihnen öfters Obstkerne und Pfropfreiser erbat, um in der Nahe von Döhlen den Obstbau zu heben. Er mochte sich leicht sagen, daß er von den Bäumen, die er pflanzte, die wenigsten Früchte ärndten würde, dachte aber mehr an die Nachkommen, als an sich. Wer aber Kenntnisse und Uneigennützigkeit und Liebe besitzt, wie Künzelmann, der hat auch Anspruch auf den Dank der Nachwelt. Die Königsmühle bei dem Dorfe Plauen ist merkwürdig wegen eines ganz eigenen Festes, welches im I. 1719 bei der Vermählung August Iii. bier gehalten wurde. Es hieß das Fest des Saturnus. Bergleute aus den Schachten des Erzgcbirgs waren hier versammelt, um von den unterirdischen Schätzen desselben dem fürstlichen Brautpaare Geschenke darzubringen. Im Innern eines künstlich aufgerichteten Bergs war dem Gotte ein Tempel errich- tet und mit Erzstufen, Schmelztiegeln und andern Sinnbildern des Bergbaues geschmückt. Nicht weit davon waren zwei feuerspeiende Berge. Das Fest ward Abends bei Erleuchtung gefeiert. Gegen 2000 Bergleute zogen, mit ihren Gru- benlichtern und bergmännischen Geräthschaften ausgerüstet/ in einem feierlichen Aufzuge vor dem Brautpaare auf, und brachten demselben Gold, Silber und Edelsteine dar. Wir verlassen nun den Plauenschen Grund und wenden uns zu den Städten, welche links von der untern Elbe, zwischen die- ser und dem Leipziger Bezirke, liegen. Es sind deren drei: Wils- druf, Lommatzsch und Miesa. Die Einwohner der Stadt Wilsdruf nähren sich durch Ackerbau, etwas Viehzucht und Handwerke. Zu dem ansehnlichen Rittergute gehört ein ältliches, bewohntes Schloß mit schönem Garten. Im nahe gelegenen Kesselsdorf fiel am Ende des zweiten Schlesischen Kriegs, am 15. Decbr. 1745, eine furchtbare Schlackt zwischen den Preußen, Sachten und Oestreichern vor. Schon hatte Leopold Fürst von Dessau Leipzig, Torgau, Meißen genommen; da erhielt er von Friedrich Ii,, der ihm aus Schlesien bis Meißen nachgekommen war, den Befebl, gegen Dresden vorzu- rücken, das die vereinigten Sachsen und Oeflreicher besetzt hielten. Diese zo- gen ihm entgegen und nahmen die vortheilhafteste Stellung bei dem Dorfe Kes- selödorf ein. Dessen ungeachtet griff der alte Dessauer muthvoll an, indem er schwur, er würde Sachten mit einem Gestank erfüllen, der nach langen Zähren zu riechen sein sollte. Er ließ den Dessauer Marsch aufspielen, und fort ging's in Sturmesschritt gegen die Kesselsdorfer Höhen. Es war dieß ein blutiger Tag. Fürchterlich wütheten die Kartätschen der Sachsen und Oeflreicher unter 13*
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