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1. Kurze Beschreibung der deutschen Bundesstaaten - S. 15

1863 - Leipzig : Amelang
ner slavischen Ursprungs. In Schlesien wohnen aus der Oftfcite der Oder die sogenannten Wasserpo lacken; der ganze innere Theil der Pro- vinz Posen ist von eigentlichen Polen bewohnt, ebenso verschiedene Grenzbe- zirke in Preußen. Zwar machen das deutsche Wesen, die deutsche Bildung und der deutsche Fleiß immer größere Fortschritte; indessen bleibt doch noch üumer gar viel zu thun übrig. In Pommern wohnen am Seestrande in der Gegend von Leba noch die geringen Ueberreste der Ca ssub en, eines alten polnischen Volksstammes, der seine Sitte und Sprache beibehalten hat; eben- so leben in der Niederlausitz in der Gegend von Cottbus noch etwa 50,000 Wenden mit altwendischer Sprache und eigenthümlichen Gebräuchen. Auch die durch den großen Kurfürsten begründeten französischen Colonien in Berlin und andern Orten der Mark Brandenburg, sowie die Niederlassungen der von Friedrich Wilhelm I. angenommenen Salzburger in Ostpreußen sind 'zu erwähnen. 11 Millionen Preußen bekennen sich zur evangelischen, 7 Millionen znr katholischen Kirche, 225,000 Juden wohnen durch das ganze Land zerstreut. In den Provinzen Pommern, Brandenburg, Sachsen wohnen säst nur Evangelische; die Bewohner der Provinz Preußen sind zu £ evangelisch, zu £ katholisch ; die der Provinz Posen zu £ katholisch, zu £ evangelisch. In Schlesien wohnen fast eben so viele Evangelische, als Katholiken; in West- falen ist die Zahl der Evangelischen im Vergleich zu derj der Katholiken nocb etwas geringer; in der Rheinprovinz ist £ der-Bevölkerung evangelisch, £ sind katholisch; die Hoheuzoller'fchen Lande sind fast ganz katholisch. 11. Rertin. Aus der kleinen, verachteten Mark Brandenburg ist ein Staat entstan- den, der zu den Großmächten der Erde gezählt wird. Fast eben so merkwürdig ist es, daß an den sandigen, unfruchtbaren Ufern der Spree aus geringen An- fängen die mächtige Königsstadt B erlin hervorgewachsen ist, die zu den volk- reichsten und prächtigsten Städten Europa's gehört. Mit ihren 550,000 Einwohnern wird sie nur noch von London, Paris, Const antin >^pel und Petersburg in der Volkszahl übertroffen; Wien, die östreichische Kaiserstadt, ist schon von ihr überflügelt. Von der Gründung Berlins ist schon in der Geschichte Albrechts des Bären (S. 288), und von dem Bau des ältesten Burgschlofses und der allmäligen Vereinigung der beiden Orte Berlin und Köln an der Spree in der Geschichte des Kurfürsten Friedrich Ii. (S. 324) die Rede gewesen. Aber in der Mitte des 17. Jahrhunderts zählte die Stadt nur erst wenige tausend Einwohner. Der große Kurfürst hat sie zunächst um ein Bedeu- tendeserweitert. In den Jahren 1658 bis 81 wurden drei neue Stadttheile, der Friedrichswerder, die Dorotheenstadt und Neuköln gebaut. Unter seinem Nachfolger, dem ersten Könige, wurde die Friedrichsstadt hinzugefügt und die Stadt durch den Bau des majestätischen königlichen Schlosses für immer zur ersten Residenz erhoben. Unter Friedrich Wilhelm 1. stieg die Volkszahl von 50,000 schon auf 90,000. Auch Friedrich der Große und seine Nachfolger ließen sich die Vergrößerung ihrer Hauptstadt und ihre Verschönerung durch Prachtbauten, Denkmäler und andere Bildwerke an- gelegen sein. Jetzt besteht die Stadt aus 11 Stadttheilen und mehr
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