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1. Kurze Beschreibung der deutschen Bundesstaaten - S. 16

1863 - Leipzig : Amelang
16 als 13,000 Häusern. Der Straßen zählt man weit über 300, der öffent» lichen Plätze gegen 20; mehr als 40 Brücken führen über die Spree, die in verschiedenen Armen die Stadt durchschneidet, und über die mit ihr zusam- menhangenden Gewässer. Der Kirchen sind etwa 50 vorhanden. Die 15 Fuß hohe und 8-4 Fuß dicke Ringmauer (die freilich auch das nur erst zum Theil bebaute Köpenicker Feld in sich schließt) hat eine Länge von 4-5 Stunden und wird von 21 Land- und 3 Wasserthoren durchbrocken. Die in gerader Richtung die Stadt durchschneidende Friedrichsstraße ist fast eine Stunde lang. Unter den Gebäuden von Berlin verdient vorzüglich das von dem ersten preußischen Könige mitten in der Stadt, dicht an der Spree erbaute große königliche Schloß genannt zu werden, ein gewaltiges und prachtvol- les Bauwerk, das ein längliches Viereck bildet und zwei große und zwei kleine Höfe einschließt. Fünf hohe Portale führen in das Innere, welches den weißen Saal, den Rittersaal mit dem königlichen Thron und andere Prachtsäle, fürstliche Wohnungen, die Schatzkammer und eine Gemälde-Gallerie enthält. Der Zimmer zählt man gegen 600. Ueber das ganze mächtige Gebäude von 460 Fuß Länge, 430 Fuß Breite und 102 Fuß Höhe erhebt sich die hohe, majestätische Kuppel der Schloßkapelle, die außen in goldnen Buchstaben die Inschrift zeigt: Es ist in keinem An- dern Heil, ist auch kein andrer Name den Menschen ge- geben, darinnen wir sollen selig werden, denn in dem Na- men Jesu. Auf der einen Langseite zieht sich vor dem Schlosse eine neu angelegte Terrasse hin, mit zwei erzenen, kolossalen Pferdebändigern am Thoreingange, einem Geschenke des russischen Kaisers. Der vor dem Schlosse gelegene Lust- ga rten ist unstreitig der größte und schönste öffentliche Platz Berlins. Mit Gartenanlagen versehen, ist er zugleich von lauter Prachtgebäuden umgeben, unter denen noch das Museum, der Dom und daszeughaus zu nennen sind. Eine große geschliffene Granitschale aus einem einzigen, in der Mark aufge- fundenen Granitblocke und ein mittels Dampfkraft getriebener Springbrun- nen zieren ihn. Das Museum liegt dem Schlosse gerade gegenüber; zu seiner mit trefflichen Wandgemälden geschmückten und von Säulen getragenen offenen Vorhalle führt eine breite Treppe empor. Auf einer Wange derselben ist die erzene Amazone, ein Kunstwerk eines vaterländischen Bildhauers, auf- gestellt. Das Museum selbst, eines der schönsten Gebäude in Berlin, 276 Fuß lang, 179 Fuß breit, enthält in den unteren Räumen die alterthümlichen Bildwerke von Erz, Marmor und Stein aus Griechenland und Rom, in den oberen die fast anderthalbtausend Gemälde zählende Bildergallerie. Hinter diesem Museum und mit demselben durch eine lange, hohe Brücke verbunden, erhebt sich das neue Museum, zur Aufnahme der in den königlichen Schlös- sern zerstreuten Kunstschätze bestimmt, namentlich auch der ägyptischen, und nicht minder großartig und schön, als das ältere. Die hohen Wände des Treppenhauses werden durch 6 große und viele kleinere Gemälde ge- schmückt, die die willigsten Ereignisse der Weltgeschichte versinnlichen. Hin- ter den Museen liegt das geräumige Packhofgebäude. Blickt man vom Schlosse zum Museum hinüber, so hat man rechts die Domkirche, in deren Gruft dev große Kurfürst und der König Friedrichi. ruhen. Geht man vom Lustgarten
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