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1. Kurze Beschreibung der deutschen Bundesstaaten - S. 35

1863 - Leipzig : Amelang
35 durch großen Wohlstand aus; auch haben sic ihre alten Sitten und Trachten noch beibehalten. - Die Hauptstadt Alienburg (18) liegt in geringer Entfernung von der Pleiße, an der wichtigen Eisenbahn, die Sachsen mit Bayern verbindet. Hoch über die Stadt erhebt sich das Schloß, aus dem i. I. 1455 die beiden sächsischen Prinzen Ernst und Albert durch den Rit- ter Kunz von K a u f u n g e n geraubt wurden, der sich dadurch an ihrem Vater, dem Kurfürsten Friedrich dem Sanstmüthigen, zu rächen gedachte. Bekannt ist, wie ein Köhler ihnen Rettung brachte. So klein die rcnßischen Fiirñcnthiimer sind, so ist doch auch ihr Gebiet noch sehr zersplittert. Reuß ältere Linie hat zur Hauptstadt Greiz (8) an der Elster; gar malerisch lagert sich die Stadt um das Schloß. Reuß jüngere Linie hat den Hauptort Schlei; (6) und unweit der preußi- schen Grenze die sehr betriebsame und rasch aufblühende Stadt Gera an der Elster (15). Ein wichtiger Vertrag, der hier abgeschlossen wurde, ist auf S. erwähnt. — Alle Prinzen des reußischen Fürstenhauses führen den Namen Heinrich, den ihr Stammherr getragen hat; nur durch beigesetzte Zahlen unterscheiden sich ihre Namen. In der ältern Linie wird bis 100 gezählt und dann wieder bei 1 angefangen; in der jüngern Linie wird zu Anfang jedes Jahrhunderts mit neuen Zahlen begonnen. Die schwarmrgischen Mrstenthirmcr bestehen aus dem am Thüringer- walde gelegenen Oberlande und dem von der preußischen Provinz Sachsen umschlossenen Unterlande. Dort ist Schwarzburg-Rudolstadt, hier Sondershausen vorherrschend. Rudolstadt (7) liegt im engen Thal der Saale, über welche sich das fürstliche Schloß erhebt; Sonders- hausen(7) an der Wipper, am Fuße der Hainleite. Frankenhausen ist nicht bloß durch die Niederlage Thomas Münzers 1525, sondern auch durch die Nähe des Kyffhäusers merkwürdig (S. fff). A r nstadt an der Ilm und die Orte im Gebirge sind von rührigen, gewerbsleißigen Men- schen bewohnt. — Die Fürsten von Schwarzburg heißen meistens Günther. Einer ihrer Ahnherren wird in der deutschen Geschichte als Gegenkaiser Karls Iv. erwähnt. 6. Das Königreich Sachsen. Kaiser Heinrich, der Stifter der Nordmark, gründete weiter oberhalb an der Elbe auch die Mark Meißen (S. 283). Als in der Mitte des 13. Jahrhunderts die alten Landgrafen von Thüringen, die auf der Wart- burg hausten, ausgestorben waren, erwarb Heinrich der Erlauchte, Markgraf von Meißen, nach einem blutigen Kriege das schöne Thüringer- land, während die hessischen Lande, die bis dahin mit Thüringen verbunden waren, ihren besondern Landgrafen erhielten. Neben den Markgrafen von Meißen, weiter abwärts an der Elbe, herrschten die Herzoge von Sachsen- Wittenberg, Nachkommen Albrechts des Bären, die 1356 zur Kurfürsten- würde erhoben wurden. Als aber das anhaltinische Haus im Kurfürsten- thum Sachsen ausstarb (1422), wurde Markgraf Friedrich der Streit- bare von Meißen dessen Erbe, und so waren schon drei ansehnliche deutsche Lande vereinigt. Im Jahre 1485 theilten sich die Brüder Ernst und Albert, dieselben, die in ihrer Jugend durch den Ritter Kunz von Kaufun- gen vom Schlosse zu Altenburg geraubt worden waren, in die väterlichen Be- Z*
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