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1. Preußische Vaterlandskunde - S. 85

1831 - Quedlinburg Leipzig : Basse
Geschichte Preußens. 85 Ende zu machen, überließ er die Herrschaft Ravensberg dem Pfalz- grafen. Durch kluge Benutzung der Umstande im schwedisch - pol- nischen Kriege, in den auch er verwickelt wurde, erwarb er sich den Vertrag zu Wehlau, 1657, den wichtigen Vortheil, daß das Her- zogthum Preußen völlig unabhängig erklärt wurde. —Als die ver- einigten Niederlande durch Frankreichs Uebermacht mit ihrem Unter- gänge bedroht wurden, verband sich Friedrich Wilhelm mit ihnen, und hemmte zwar Türenne's Siegerschritte, mußte jedoch mit Frank- reich den Frieden zu Vassem in Brabant schließen (1673). Als aber Frankreich in demselben Kriege noch die deutschen Länder am Rhein und die Pfalz verwüstete, erschien Fr. .W. wieder mit einem bedeutenden Heere auf dem Kriegsschauplätze; Frankreich fühlte seine Gegenwart und veranlaßte die Schweden zu einem Einfalle in Brandenburg. Fr. W., im Begriff, jetzt in Franken die Win- terquartiere zu beziehen, vernahm dies kaum, als er plötzlich gegen Ende des Monats Mai 1675 mit einem Theile seines Heeres auf- brach und am 18. Juni mit 5600abgematteten Reitern die 11,000 Mann starken Schweden bei Fehrbellin aufs Haupt und aus dem Lande schlug. Dennoch mußte er, von Frankreich bedroht, in dem Frieden, den er zu St. Germain (29. Juni 1679) mit den Schwe- den schloß, alle Eroberungen zurückgeben, mit Ausnahme eines Landstriches am rechten Ufer der Oder. Für seine gerechten An- sprüche an die schlesischen Herzogthümer, die der Kaiser unrechtmä- ßiger Weise sich angeeignet hatte, erhielt Fr. W. den zum Hcrzog- thum Glogau gehörigen schwibusser Kreis. In demselben Jahre rüstete er auch in Pillau eine Flotte wider Spanien aus, welches die zum Kriege mit Frankreich versprochenen Hilfsgelder nicht zahlte, und stiftete eine afrikanische Handelsgesellschaft, durch welche er einige kleine Festungen auf der Küste von Guinea in Afrika anlegen ließ. — Aber er war nicht bloß für seine Größe und Macht besorgt; er versetzte auch sein Land, das er wüste und verödet empfangen, in den blühendsten Zustand. 20,000 wegen Religionshaß durch die Aufhebung des Edikts von Nantes aus Frankreich vertriebene (1685) Reformirte (Hugenotten, r^fngiës) nahm er in sein Land auf, die nicht nur den Menschenverlust ersetzten, sondern auch Ge- werbfleiß und Wohlstand verbreiteten. Fr. W. führte zuerst die Posten in feinem deutschen Lande ein, und verlegte das joachims- thalische Gymnasium nach Berlin. »Er starb,« (zu Potsdam, 68 Fahre alt) sagt Friedrich Ii., »wie er gelebt hatte, als großer Mann, und rechtfertigte durch à-Leben voller Ruhm und Wunder den Beinamen des Großen, den ihm Zeitgenossen gaben und die Nachkommenschaft einstimmig bestätigte.« — Er hinterließ seinem
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