1831 -
Quedlinburg Leipzig
: Basse
- Autor: Kaiser, H.
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Geschichte Preußens. 99
griff den österreichischen General Mack, der sich bei Ulm gesetzt hatte,
an und überwand ihn. Bei seinem Vordringen hatte aber der
Kaiser die mit Preußen bestehende Neutralität verletzt, indem er
ein Armee-Korps durch das preußisch-anspachische Gebiet hatte rük-
ken lassen. Dagegen verstattete Preußen den Russen den Durch-
zug durch seine Staaten, und Friedrich Wilhelm versprach dem
Kaiser Alexander zu Berlin, dem Bunde gegen Frankreich beizutre-
ten, wenn Napoleon einen billigen Frieden verweigern sollte. Der
Friede zu Preßburg (25. Dec. 1805), herbeigeführt durch die
Schlacht bei Austerlitz (2. Dec.), machte diesem Kriege ein Ende.
Oesterreich verlor 1000 Q. M. und drei Millionen Einwohner.
Preußen zu stürzen, war nun Napoleons erstes Augenmerk. Er
wußte es dahin zu bringen, daß Preußen ihm Kleve, Anspach und
Neufchatel abtrat und den Kurstaat Hannover dafür entgegennahm.
Folge dieses Tausches war die Sperrung der preußischen Hafen
durch die Engländer. Als aber Napoleon ungeachtet jenes Ver-
trages höchst schonungslos gegen Preußen verfuhr, Hannover, im
Fall eines Friedensschlusses, an England eigenmächtig zurückgeben
wollte, ohne Preußens Vermissenden Rheinbund stiftete (12.
Jul. 1806), dem zufolge Franz H. die deutsche Kaiserkrone nieder-
legte und sich zum Erbkaiser von Oesterreich erklärte; als französische
Truppen Kleve und Wesel besetzten, da sah sich auch Friedrich Wil-
helm genöthigt, gegen den übermüthigen Franken-Kaiser das
Schwert zu ziehen. England stellte seine Feindseligkeiten gegen
Preußen ein. Ein Heer von 100,000 Mann, dem sich 20,000
Mann Sachsen anschlossen (1806), zogen unter dem Herzoge von
Braunschweig ins Feld. Doch das Heer war nicht kriegsgewohnt,
die Ofsiciere waren minder vertraut mit dem, was der Krieg for-
dert; daher der unglückliche Ausgang dieses Krieges. Schon am
9ten Oct. wurden v Preußen unter Tauenzien vom Marschall
Bernadotte, von Napoleon zum Herzoge von Ponte-Eorvo ernannt,
bei Schlei; besiegt. Tags darauf wurde der Prinz Ludwig bei
Saalfeld angegriffen (10. Öct.). Er siel und seine Truppen
wurden geschlagen. Am 14ten October kam es zu jener unglück-
lichen Doppelschlacht von Jena und Auerstädt, wo die Preu-
ssen gänzlich geschlagen wurden. Der König floh der Oder zu, von
einzelnen Schaaren nur begleitet. Unbegreiflich schnell fielen die
Festungen Erfurt, Spandau, Stettin, Küstrin und Magdeburg in
die Hände der Sieger. Am 24sren Oct. zogen Napoleon und
Davon st triumphirend in Berlin ein. Am 28. Oct. streckte ein
Heer von 17,000 Mann unter hem Fürsten von Hohenlohe
bei Prenzlow das Gewehr. Eben so mußte Blücher bei Lübeck ca-