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1. Abth. 3 - S. 126

1841 - Leipzig : Fleischer
126 nun die silberne Krone nicht sowohl durch viele Jahre, als vielmehr durch viel Sorgen, Müden und Kümmern erworben wird, so giebt jedes Haar auf solch einem Haupte der Jugend die Lehre, daß sie mit Ehrfurcht ihm begegnen, die Mühseligkeiten mit Dank erkennen, und Gott bitten soll, daß Er solche grauen Häupter, in welchen ein Schatz von Rath, Erfahrung und Ein- sicht verborgen ist, noch lange erhalten und für die Andern bewahren wolle. 15. Die einfache Arzenei. Es wurde Gotthold von einer armen Frau an einer Mauer ein dort wachsendes, ganz gewöhnliches Kraut gezeigt, und dabei gesagt, es sei ein gutes Mit- tel, das wunde Zahnfleisch zu heilen. Gotthold ver- suchte es, und fand, daß es sogleich half. Hierüber war er sebr erfreut und sagte r Ich zweifle nun sehr, daß eine in der Apotheke bereitete, vielleicht sehr theure Zahntinktur mehr gewirkt haben würde, als der Saft dieses unansehnlichen und bekannten Krautes. Mein Gott, Du bleibst bei Deiner alten Gewohnheit, das von den Menschen Verachtete zu erwählen, und zu groß- ßen Dingen zu gebrauchen; und ich muß Deine verbor- gene Wohlthat rühmen, daß die Armen mit geringer und verachteter Arzenei eben so glücklich, und oft glück- licher, siel' heilen können, als die Reichen mit den kost- barsten Medikamenten. 16. Die Schnecke. Gotthold sahe, wie eine Schnecke mit ihrem Hause herankroch, dabei sehr behutsam ihre langen Fühkhorn- chen immer vorstreckte, und, wenn sie einen Luftzug empfand, oder ein Halm ihr im Wege lag, sich sogleich in ihr Haus zurückzog. Hier sieht man, wie es wahr ist, dachte Gotlhold, daß einem nirgends wohler ist, als zu Hause; daher auch dies Thierchen sein Haus lieber als eine Last mit sich forttragt, als es sich rauben las- sen will. Ich wünschte von Herzen, daß wir Christen,
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