1841 -
Leipzig
: Fleischer
- Autor: Gründler, Friedrich Ernst
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
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B. Die Epiphaniaszeit
ist mit dem vorangehenden Weihnachtsfeste wie durch
die äußere Aufeinanderfolge, so durch eine innere Be-
ziehung sehr genau verbunden. Weihnachten verkündet
und feiert Christi Geburt, die Epiphaniaszeit ist zum
Offenbarwerdeu Christi bestimmt. Der neugeborue Kö-
nig der Welt, der Heiland aller Sünder, der Arzt der
Kranken, der einzige Retter, der mächtige Helfer darf
und soll nicht unbekannt bleiben. Er war ja in die
Welt gekommen, die Sünder selig zu machen so muß-
ten sie ja von Ihm hören, Ihn kennenlernen; wie hät-
ten sie sonst zu Ihm kommen, ein Vertrauen zu Ihm
fassen, sich Ihm hingeben können und mögen. Sein
Stern erscheint den Weisen.
Das Epiphanias-(Erscheinnngs-)Fest beginnt
diese Kirchenzeit. Offenbarung Christi in seiner Würde
als König, aber nur ganz im Allgemeinen, scheint der
ans den in der Kirche vorkommenden biblischen Ab-
schnitten dieses Tages sich ergebende Grundgedanke die-
ses Festtages zu sein. Insonderheit ist die Wahrheit von
der Berufung und Miteinverleibung der Heiden in das
Reich Christi, so daß Er von allen Völkern als König,
Herr und Heiland anerkannt wird, diesem Feste eigen.
Der erste Sonnrag nach Epiphanias: Beide Abschnitte
für dieseri Sonntag, der evangelische und der epistoli-
sche, haben eine gemeinsame Beziehung auf Gott. Der
zwölfjährige Jesusknabe wohnt den schönen Gottesdien-
sten in der Stadt Gottes bei, und erklärt sich für den
Sohn Gottes, indem Er sagt: Ich muß sein in dem,
das meines Vaters ist. Der zweite Sonntag nach
Epiphanias: Die biblischen Abschnitte gehen nun von
der Beziehung Christi und der Christen auf Gott zu
den irdischen, menschlichen, geselligen Verhältnissen über.
Christus offenbart seine Herrlichkeit als Freudenbringer
auf der Hochzeit zu Cana und heiligt das gesellige 2e-
den, insbesondere aber den Bund des ehelichen Gebens
durch seine heiligende, Alles reinigende Gegenwart.