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1. Abth. 3 - S. 338

1841 - Leipzig : Fleischer
338 der Abreise niedergeschrieben, und Melanchthon sollte es nur überarbeiten; und dies that er mit solchem Fleiß, daß Luther, dem durch Eilboten Salz für Sät) zur Bil- ligung überschickt wurde, diese Arbeit höchlich lobte. Da- bei ist aber noch merkwürdig, daß, als man von katho- lischer Seite durch ausgesprengte Gerüchte und offene Drohungen die Evangelischen zu schrecken suchte und Alles ihnen den Untergang verkündete, Luther durch sein herrliches Lied: ,,Ein' feste Burg ist unser Gott rc." die Seinigen ermurhigte, welches er hier in Koburg unter den schwierigsten Umstanden, bei vieler Arbeit, in seinem unerschütterlichen Gottesvertrauen niederschrieb und in Musik setzte. Am Abende des 23sten Juni 1530 unterschrieben dieses Glaubensbekenntniß: Johannes, Churfürst zu Sachsen; Georg, Markgraf zu Branden- burg; Ernst, Herzog zu Lüneburg; Philipp, Landgraf zu Hessen; Wolfgang, Fürst zu Anhalt, und die Äb- gesandten von sechs Reichsstädten, Am Losten Juni 1.530 Nachmittags gegen 3 Uhr hatten sich der Kaiser, sein Bruder Ferdinand, König von Ungarn, die Churfürsten, Fürsten und Stande des deutschen Reiches mir ihren Räthen und Anwälten ver- sammelt. Da nur etwa 200 Personen in dem Saale Raum hatten, so stand der ganze Schloßhof von Men- schen dicht gedrängt. Die Fenster des Saales waren wegen der obwaltenden Hitze geöffnet. Als Alles ge- ordnet war, traten die beiden sächsischen Kanzler Dr. Georg Brück und Dr. Christian Baier mitten in den Saal; jener mir einem in lateinischer, dieser mit einem in deutscher Sprache verfaßten Glaubensbekenntnisse, und nachdem Brück eine kurze Anrede gehalten hatte, las Dr. Baier das deutsche Bekenntniß in zwei Stun- den so laut und deutlich ab, daß man jedes Wort nicht allein vor dem Gemache, sondern überall auf dem Hofe hören konnte. Darauf wollte Dr. Brück die beiden Eremplare (Abfassungen) dem Reichskanzler übergeben, aber der Kaiser selbst langte zu, nahm sie in Empfang, behielt das lateinische für sich und gab das deutsche dem
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