1841 -
Leipzig
: Fleischer
- Autor: Gründler, Friedrich Ernst
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
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hergeht, versäumt, solche gute Früchte anzusetzen, als
der liebe Gott von ihm verlangt. Und der Gärtner muss
dann auch durch manche äussere Noth und Schmerzen
zu Hülfe kommen, damit aus den wilden Blattknospen
gute Früchte werden.
Der Früchte sind mancherlei: Obstartige, Steinfrüchte,
Kürbisartige, auch Kapseln (wie beim Mohn), Hülsen,
wie bei den Bohnen und Erbsen, Schoten, wie beim Kohl-
und Rübensamen. In den Früchten drinnen liegt der
Samen oder das Körnchen. Das muss erst in der Erde
aufgelöst werden, und gewissem,assen verfaulen, ehe es
mit den bei den meisten Pflanzen vorhandenen kleinen
Flügelchen oder Samenblättlein ausgehen kann.
Ehe aber die Frucht oder der Same wächst, ist bei
sehr vielen Gewächsen vorerst eine Blüthe da. Diese be-
steht z. B. bei den Rosen, erstlich aussen herum aus dem
grünen Kelch, den man an den Birnen und Aepfeln, Be-
sonders aber an den Mispeln, oben an der Mitte der
Frucht noch daran sitzen sieht; dann kommen die Blu-
menblätter, oder die Blumenkrone, die bei der Rose roth,
bei der Kirschblüthe weiss aussieht. Was aber dann in-
wendig in der Blumenkrone steht, das sind entweder
Honiggeiasse, die sich jedoch nur an manchen Blumen
finden, oder die Männlein und Weiblein der Blumen.
Wenn man nämlich eine Tulpe aufmacht, so sieht man
in der Blume drinnen 6 Stenglein stehen, an denen sich
oben solche längliche, blau oder gelb, oder schwärzlich
gefärbte Körperchen befinden, die wie Sehwämmlein aus-
sehen und an denen man sich, wenn man hineinriecht, die
Nase gelb oder schwarz färbt. Das sind aber die Männ-
lein, und die kleinen Stengel nennt nvin die Staubfäden,
das Schwämmchen oben darauf die Staubbeutel. Wenn
man nun die 6 Staubfäden herausnimmt, so bleibt inwen-
dig in der Mitte noch ein Körper stehen, der sich oben
nach 3 Seiten ausbreitet, wie ein Quirl j das ist das Weib-