1904 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Pfeifer, Wilhelm
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Rmer und Germanen.
trotzt hatte, lebte nicht wieder auf. Der Reichtum wuchs in der Haupt-stadt und hatte wie berall neben Verfeinerung des Lebens und Pflege der Knste auch Verweichlichung, ppigkeit und Lasterhaftigkeit in feinem Gefolge. Die groe Masse des Volkes hing an dem rohen Vergngen der blutigen Zirkuskmpse, und selbst edle Kaiser, die diese widerwrtige Belustigung verachteten, durften dem Volke die Spiele nicht versagen.
Der erste in der Reihe der guten Kaiser war der hochbetagte Senator
Nerva. Er adoptierte den tchtigsten Mann, der im weiten Rmer-reiche damals zu finden war, den Feldherrn Markus Ulpius Trajanus, und bestimmte ihn zum Nachfolger.
Trajcm (98 117) war der beste der rmischen Kaiser; er war in einer alten italischen Kolonie in Spanien geboren und hatte sich im Heere ausgezeichnet. Er ist der letzte Kaiser, der das Reich um eine Provinz vergrert hat.
In zwei Feldzgen unterwarf er die Daker, die das heutige Sieben-brgen bewohnten. Er verband die neue Provinz Dakien, in der er italische Soldatenkolonien anlegte, durch Heerstraen mit der Kste des Mittellndischen Meeres.
Auf einem Feldzug gegen die Parther, die den asiatischen Provinzen des rmischen Reiches immer gefhrlich waren, fand er seinen Tod.
Hadrian, sein Verwandter, folgte ihm. Er schlo mit den Parthern Frieden und machte keine Eroberungen. Die Grenzen sicherte er an den Dort kriegerischen Nachbarn besonders gefhrdeten Stellen durch Wlle und Grben. Hadrian unternahm groe Reisen, um die Provinzen seines Reiches vom Firth of Frth bis zu den Nilkatarakten kennen zu lernen und sich aus eigenem Augenschein der ihren Zustand und die Bedrfnisse ihrer Bewohner zu unterrichten. Zugleich war er ein Freund der hellenischen Kunst und von Altertmern jeder Art.
Antoninns Pius, sein Nachfolger, unterschied sich schon dadurch von seinem Vorgnger, da er Rom selten verlie. Er war ein ernster, sanft-mtiger Mann von gleichmigem Betragen, fest in allem, was er fr recht erkannt hatte. Auf feinem Landgute in der Nhe von Rom trug er ein fchlichtes Obergewand, wie es in Latinm gewebt wurde, lebte einfach und mig und freute sich an zwanglosem Verkehr mit seinen Freunden. Wenn er ffentlich auftrat, zeigte er sich voll Wrde, gleich-gltig gegen das Zujauchzen der Menge, sparsam im Bauen, in Geschenken, Spenden an das Volk und Anordnung von Spielen. Sein Adoptivsohn
Mark Aurel war in seinem Hanse ausgezogen worden. Er hatte sich nach dem Vorbilde seines Adoptivvaters gebildet. Schon im zwlften ^.Lebensjahre nahm er die einfache Lebensweife eines stoischen Philosophen an, er trug ihre Kleidung, gewhnte sich daran, seinen Hunger mit den einfachsten Nahrungsmitteln und seinen Durst mit Wasser zu stillen, schlief auf dem Fuboden und lernte alle Anstrengungen ertragen. Er