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1. Die Blütezeit des römischen Reiches unter den großen Kaisern, Deutsche und preußische Geschichte bis 1740 - S. 16

1904 - Breslau : Hirt
16 Rmer und Germanen. gehegt, mehr zu dem Zwecke, das Vieh am Verlaufen zu hindern und dem Raubwild den Zutritt zu wehren, als weil man etwa hoffte, einem feindlichen Angriff damit zu begegnen. Von den Gehften der Freien unterscheidet sich das der Edeln durch weiteren Umfang, sein Haus ragt durch seine Stattlichkeit hervor und trgt reicheren Schmuck. Im Hause herrscht der Hausvater der Weib, Kind und Sklaven mit unbeschrnkter Gewalt. Frauen und Sklaven verrichten die Haus-oder Feldarbeit, der freie Germane lebt dem Kriege oder der Jagd, sonst sitzt er mig daheim. Die Bewohner des Dorfes sind meist miteinander verwandt, sie ge-hren einer Sippe an. Mit den Bewohnern der Nachbardrfer bilden sie eine Hundertschaft. An der Spitze der Hundertschaft steht ein Fürst oder Huptling, aus der Zahl der Edeln durch Wahl des Volkes erhoben, ein Mann, der durch seine Tchtigkeit den andern ein Vorbild ist, der aber nicht die Gewalt besitzt, Befehle zu erteilen. Mitten im Gebiete einer Hundertschaft steht ihr Heiligtum, etwa ein gewaltiger, uralter Baum, bei dem man den Gttern opfert. Hier versammeln sich zu bestimmten Zeiten die Freien und besprechen die gemeinsamen Ange-legenheiten ober halten Gericht. Viele solcher Hundertschaften umfat das Volk". 9. Das Ding. Alljhrlich wenigstens einmal, gewhnlich zur Zeit eines Voll- oder Neumonds, brechen die freien, wehrhaften Männer des Volks aus allen Drfern oder Gehften des Landes auf und wandern zum Ding (Volksversammlung). Da, wo das ganze Volk sein vornehmstes Heiligtum verehrt, liegt die Dingsttte. Gewhnlich dauert es einige Tage, ehe alle versammelt sind. Inzwischen haben die Fürsten der Hundertschaften und die vornehmsten Männer Rat der die gemeinsamen Angelegenheiten gepflogen. Sind endlich die Volksmaffen vollzhlig bei-sammen, so treten sie zum Ding zusammen, jeder Mann im vollen Schmuck der Waffen, Sippe ordnet sich zur Sippe, Hundertschaft zur Hundertschaft. Nach uraltem Brauche richtet ein Sprecher die Frage an den Priester, ob es die rechte Dingzeit sei und der rechte Ort, und ob man den Ding-frieden gebieten mge. Bejaht der Priester die Frage, so wird das Ding gehegt, Pfhle werden rings um die Versammelten in den Boden ge-schlagen und mit Schnren untereinander verbunden. Dann verkndet der Priester den Dingfrieden im Namen des Gottes Ziu und richtet .das Wahrzeichen des Gottes, das an einen Speer gebundene Banner auf. Wer jetzt eine Strung verursacht oder einen Frevel begeht, der .vergeht sich gegen den Gott und mu schwere Strafe erwarten. Zuletzt spricht der Priester die Worte: Ich gebiete Lust (Gehr und Schweigen) und verbiete Unlust." Nun treten zunchst die jungen Männer hervor, die wehrhaft gemacht werden sollen; sie werden gemustert, und ein jeder erhlt aus
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