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1. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 34

1869 - Hildburghausen : Nonne
34 Alte Geschichte. stände haben. Es sind dies die Jliade und die Odyssee. Beide Epo- Homer 900. pöen werden Homer, einem blinden Rhapsoden, zugeschrieben. Dieser lebte um das Jahr 900 v. Chr. und stammte aus dem mit Ioniern be- setzten Kleinasien. Sieben Städte machten Anspruch darauf, seine Heimat zu sein *). Soweit die griechische Sprache reichte, ertönte sein Ruhm: in Griechenland und Kleinasien, in Sizilien und Unteritalien pries man seine Gesänge. Bald nach Homer, etwa umö Jahr 850 v. Chr., dichtete in Böo- tien Hesiod. Berühmt ist seine Theogonie, in welcher er die Ent- stehung der Welt und der Götter darstellt. 3. Nach dem Heroenzeitalter verklang allmälig die epische Poesie. An ihre Stelle trat die lyrische Dichtung, welche nicht erlebte Thatsachen erzählt, sondern die Eindrücke der verschiedenen Erscheinungen auf das menschliche Gemüth schildert. Hauptgegenstand des Gesanges ward daher das frische und bewegte Leben der Gegenwart in allen seinen Gestaltungen. Die Dichter ermuntern zum Kriege und zur Tapferkeit, loben die Sieger in den Wettkämpfen und feiern die Unschuld und Tugend. Sie preisen die Schönheit der Natur, die Wonne der Liebe und Freundschaft und be- klagen die Kürze des Erdenlebeuö und die Hinfälligkeit der Jugendblüthe. Diese Dichtungsart, welche mit der Musik innigst verbunden war, wurde vornehmlich von den Doriern und Aeoliern (Thebanern) ausgebildet. Der Pindar. berühmteste Lyriker ist Pin dar (520), von dem wir 45 Siegeshymnen Arion. besitzen. — Bon Arion, einem andern lyrischen Dichter (600 v. Chr.), wird eine liebliche Sage erzählt. Der Sänger ist auf der Rückreise von Sizilien nach Griechenland begriffen. Unterwegs wollen ihn die Schiffer seiner Schätze wegen ermorden. Auf Bitten erhält Arion die Erlaubniß, noch ein Lied zu singen und sich dann ins Merr zu stürzen. In vollem Sängerornate stimmt er das Lied an und als er vollendet hat, wirst er sich in die See. Aber plötzlich erscheint ein Delphin und trägt auf seinem Tyrtäus u. Rücken den Dichter an das Land. — Eben so bekannt ist Tyrtäus und Jbykus. Jbykus. Letzterer wurde auf dem Weg zu den isthmischen Spielen von Mördern erschlagen und rief vorüberfliegcnde Kraniche zur Rache auf. Bei dem Festspiele zu Korinth, womit die Todtenfeier des Dichters verbunden war, flogen Kraniche über das Theater hin. Wie von den Erinnyen ge- trieben, rief einer dem andern zu: „Sieh die Kraniche des Jbykus!" Man ergriff die beiden Männer und erlangte das Geständniß. — Endlich ist noch die Dichterin Sappho zu erwähnen, die wegen einer unglücklichen Liebe sich von einem Felsen ins Meer stürzte. 4. Um das Jahr 600 v. Chr. entwickelte sich aus der Dichtkunst die Philosophie. Doch ist letztere in ältester Gestalt nur eine in Kernsprüchen vorgetragene Lebensweisheit. Dies bestätigen die sieben Weisen, de- ren Namen und Sentenzen (Lebensrcgeln) zu Delphi mit goldenen Buch- staben in die Säulen des Tempels eingegraben waren. Allda stand: Die sieben „Maß zu halten ist gut," so lehrt Kleobulus aus Liudoö ^); „Jegliches Weisen, vorbedacht," heißt Ephyra's Sohn Periander; „Wohl erwäge die Zeit," Diese sieben Städte sind: Smyrna, Rhodos, Kolophon (nördlich von Ephe- sus), Salamin (Salamis), Chios, Argos, Athenä. 2) Lindos, Stadt an der Oftküste von Rhodus.
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