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1. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 49

1869 - Hildburghausen : Nonne
Der p eldponn esische Krieg (Lysander). 49 Man warf die Verbannungsurkunde ins Meer und ernannte ihn, als den einzigen Mann, der Athen zu retten iin Stande sei, zum Feldherrn mit unumschränkter Gewalt. Doch dieser Triumph sollte nur von kurzer Dauer sein. Bei Ephesus *) ließ 'sich der Unterbefehlshaber Antiochus in Ab- wesenheit und gegen den Befehl des Alcibiades in einen Kampf mit dem spartanischen Feldherrn L y s ander ein und verlor Sieg und Leben (407). Obschon Alcibiades durch verdoppelte Thätigkeit den Schaden wieder gut zu machen suchte, so wurde er doch von den Athenern der Fahrlässigkeit angeklagt und zum zweitenmal abgesetzt. Er nahm seinen Aufenthalt in Thrazien und zeigte sich diesmal seinem Vaterland mehr zugethan als in der ersten Verbannung. Vor der «Schlacht von Aeg osp otamus *) bot er den Athenern Rath und Dienste an, erhielt aber die stolze Antwort: „Hier hätten jetzt Andere zu befehlen." So erlitten denn die Athener durch Lysander eine furchtbare Niederlage „(405), welche Athen der Rache der Lacedümonier Preis gab und auch Alcibiades zur Flucht zu dem per- sischen Statthalter Pharnabazus bewog. Dieser hat ihn bald darnach (404) auf Andringen der Spartaner meuchlings umbringen lassen. 5. Lysander, der Sieger am Aegospotamus, war nicht von könig- lichem Geschlechte, aber ein echter Spartaner. In Armuth und Einfach- heit erzogen, ertrug er Mangel und Anstrengungen ohne Murren. An Tapferkeit kam er den besten Feldherren gleich, an Redlichkeit aber stand er ihnen nach. Zwei seiner Aeußerungen mögen dies beweisen: „Kinder" pflegte er zu sagen, „muß man mit Spielzeug, Männer mit Meineiden betrügen"; und „wo die Löwenhaut nicht ausreicht, muß man den Fuchs- pelz dran nähen." Doch gereicht ihm zur Ehre, daß er sich von Gold nie hat blenden lassen und in Armuth gestorben ist. Sein erstes Auftreten fällt in die Zeit, wo der zurückgerufene Alcibia- des die Spartaner mehrmals geschlagen hatte. Er knüpfte mit dem jünge- ren Cyrus, dem Sohn des persischen Königs Darins Rothes, Verbin- dungen an und erlangte bald dessen Freundschaft. Nach einem Wunsche befragt, antwortete er: „Da du nur so bereitwillig entgegenkommst, o Cyrus, so bitte ich dich, dem Solde der Matrosen einen Obolus zuzulegen, damit sie statt drei, täglich vier Obolen empfangen." Gern bewilligte Cyrus die Bitte und schenkte ihn: zehntausend Dareiken (Goldstücke). Nun konnte Lysander seine Leute befriedigen und noch andere anwerben. Sein erster Sieg — wie wir wissen — hatte den Sturz des Alcibiades zur Folge. Doch war um diese Zeit sein Amtsjahr ¿u Ende, und so mußte er den Oberbefehl an Kallikratidas, seinen Nachfolger, abtreten. Als dieser in der Schlacht bei den arginufischen Inseln 2) (400) überwunden und getödtet wurde, verlangten Spartas Bundesgenossen von Neuem den Lysander als Feldherrn. Laut eines Gesetzes durste aber Niemand in zwei auf einander folgenden Jahren den Oberbefehl bekleiden, daher stellte man dem Namen nach Arakus an die Spitze, gab ihm aber Lysander mit voller Gewalt zur Seite. Die Spartaner fuhren alsbald nach dem Helles- pont und nahmen Lampsakus mit Sturm; ihnen gegenüber, am Aegos- 0 Eph esus, Stadt an der Westküste Kleinasiens. — Ae g o Spot amus, d. i. Ziegcnfluh, ein Bach, der von Thrazien her sich in den Hellespont ergießt. 2) Arginusische Inseln, drei kleine Inseln an der Südküste von Lesbos. Spieß u. Beriet, Weltgeschichte Iii. 4. Ephesus 407. Aegospota- mus 405. Alcibiades f 404. Lysander. Arginusi- sche Inseln 406.,
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