1869 -
Hildburghausen
: Nonne
- Autor: ,
- Hrsg.: Spiess, Moritz, Berlet, Bruno
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Höhere Bürgerschule, Volksschule, Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten, Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Agesilaus.
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Sparta. Schlacht bei Haliartus; Lysauder fl (394). Agesilaus aus Asien zurück-
gerufen. Seeschlacht bei Kuidus, Landschlacht bei Koronea (394). 3. Folgen der
letzten Schlachten. Konon stellt die Mauern Athens wieder her (393). Sparta
schließt den „Autalcidischeu Frieden" (387). Verwerflichkeit dieses Friedens. Streitig-
keiten bei Ausführung des Friedensschlusses. Druck Spartas auf Hellas. Willkür
des Phöbidas (382). Kampf zwischen Sparta und Theben (Leuklra 371; Mantinea
362.) Theben erlangt die Hegemonie. Agesilaus' Verhalten zur That des Phö-
bidas; sein Tod (355).
1. Artaxerres grollte den Spartanern, weil sie für Cyrns den Jün-
gern Partei genommen hatten, und gab darum seinem Statthalter Tissa-
phernes Befehl, die Städte in Kleinasien, welche seit dem Falle Athens
unter spartanischer Oberhoheit standen, anzugreifen. Diese wandten sich
um Hilfe nach Sparta und erhielten zu ihrem Schutze ein Heer, das von
dem König Agesilaus selbst befehligt wurde (396). Agesilaus hatte kurz
vorher die Negierung angetreten. Eigentlich hätte nach seinem Bruder
Agis dessen nachgelassener Sohn (Leotychides) folgen sollen, aber Lysan-
der wußte es durchzusetzen, daß man dem lahmen Agesilaus den Vorzug
gab, obschon ein Orakelspruch vor einem hinkenden König gewarnt hatte.
Agesilaus war ein milder und menschenfreundlicher Herrscher, entfaltete
Einsicht und Thatkraft, stellte jedoch nicht selten beu Vortheil über die
Gerechtigkeit.
2. Als Agesilaus nach Asien übersetzte, waren Lysander und noch 30
angesehene Spartaner in seiner Begleitung. Lysander verließ jedoch, da
er sich wenig beachtet sah, bald das Heer. Agesilaus entwickelte großes
Feldherrentalent. Durch einen unvermuthetcn Ueberfall plünderte er Phry-
gien, bildete sich im folgenden Winter eine tüchtige Reiterei zu Ephesus
und brach im Frühlinge des Jahres 395 zu neuen Thaten auf. Nichts
konnte seinen Siegeslauf hemmen. Tissaphernes erlitt am Flusse Pakto-
lus eine große Niederlage, und stürmend drang der spartanische Held
bis unter die Mauern von Sardes *). Artarerres erschrak! Sofort wurde
Tissaphernes abberufen und — hingerichtet. Sein Ersatzmann Titraustes
verfolgte den Plan, den Lacedemoniern in Griechenland neue Feinde zu er-
regen und sie so aus Asien zu vertreiben. Ein persischer Unterhändler,
dem 50 Talente zu Gebote standen, sollte das Nähere einleiten. Theben,
Argos und Korinth, schon längst erbittert über ihre Abhängigkeit von
Sparta, waren leicht gewonnen; Athen trat, ohne Geld anzunehmen, dem
Bunde bei. Gegen diese Feinde rückte Lysander ins Feld, verlor aber bei
Haliartus Sieg und Leben (394). Nun wurde Agesilaus, gerade wie es
die Perser gewünscht hatten, aus Asien zurückgerufen. Ungern verließ der
Held seine Siegesbahn. Beim Aufbruch bemerkte er mit Recht, der persiche
König treibe ihn mit 10,000 Bogenschützen (Gepräge der persischen Gold-
münzen) aus dem Lande. Man wählte zum Rückzüge denselben Weg,
welchen einst Xerres eingeschlagen hatte. In Eilmärschen ging es durch
Thrazien, Mazedonien und Thessalien. Schon war man bis in die Nähe
von Theben gekommen, da vernahm Agesilaus, daß die spartanische Flotte
durch Konon, der seit.der Schlacht bei Aegospvtamus in persische Dienste
0 Paktolns, Fluß in Lydien (nordöstlich von Ephesus), entspringt am Berge
Tmolus und fällt in den Hermus. — Sardes, Hauptstadt von Lydien, am Fuße
des Berges Tmolus.
Angriff auf
diekleiuasia-
tischeu Gr.
Agesilaus
396.
Paktolus
395.
Titraustes.
Haliartus
394.