Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 116

1869 - Hildburghausen : Nonne
116 Mittlere Geschichie. gen angehäuften Sandwellen überschütten oft ganze Karawanen. Hier weht der S a m u m, welcher mit giftigem Hauch alle ihm begegnenden Thiere und Menschen erstickt. Selten unterbrechen grüne Weideplätze, angenehme Thäler mit sprudelnden Quellen und schlanken Palmen die fürchterliche Einöde. Solche fruchtbare Plätze, welche wie Inseln aus dem großen Sand- meere auftauchen, werden Oasen genannt. Ohne das Kämeel wäre das wüste Arabien ganz unbewohnbar. Dieses Thier ist daher nächst schö- nen Pferden des Arabers größter Schatz. Im Norden, am arabischen Meerbusen, liegt das peträische (stei- nichtc) Arabien, das von der Stadt Petra seinen Namen hat. Allda befindet sich das Gebirge Sinai mit seinen Quellen, Weiden und schat- tenreichen Gründen. — Das glückliche Arabien, das heutige P einen, dehnt sich im Süden der Halbinsel aus. Hier blühet der Zimmet und der Kaffee, ebenso der Weihrauch, der seit den ältesten Zeiten von Juden, Heiden und Christen aus Rauchaltären verbrannt wird. Hier wohnt der Araber in stolzer Unabhängigkeit, fröhlich und vergnügt unter seinem Zelte. Seine geringen Streitigkeiten werden von den Slammesfürsten, Scheits und Emire genannt, geschlichtet. Die Araber bildeten keinen einzigen Staat, sondern lebten getheilt in vielen Stämmen und Geschlechtern. Die, welche in den Städten wohnten, trieben Handel und befördeten die persischen und indischen Waaren durch Karawanen nach den westlichen Provinzen Asiens oder nach den Seehasen. Den Haupttheil des Volks machten jedoch die Beduinen, die „Söhne der Wüste", aus, welche ein wanderndes Hirtenleben führen. Sie halten den Jsmael, den Sohn Abrahams von der Hagar, für ihren Stammvater und Die Araber, betrachten sich allein als die ächten Araber; die Städtebewohner gellen ih- nen als ein später angesiedelter Stamm. Ihr Körperbau ist stark und ge- schmeidig, der Kampf mit den Gefahren des Landes härtet und stählt ihn. In Wüsten und Steppen, unter Sonnengluth und Windwirbcln vertraut der Araber feinem Muth und seiner Entschlossenheit, der Schärfe seiner Sinne und der Stärke seines Arnis. Bei seiner Unabhängigkeit und Selbst- ständigkeit verläßt er sich nur auf Lanze und Schwert und die Flüchtigkeit seines Rosses. Die Araber sind treu in der Freundschaft und gastlich ge- gen den Fremden, doch halten sie Straßenraub für erlaubt; die Sitte der Blutrache erbt bei ihnen von Geschlecht zu Geschlecht und wird mit unaus- löschlichem Hasse und wilder Grausamkeit ausgeführt. Begabt mit einer glühenden Phantasie, besitzen die Araber große Neigung zur Dichtkunst. Unter dein reinen Sternenhimmel in kühler stacht, vor ihren Zelten gela- gert, singen sic von der Liebe und dem Ruhm, von den Thaten der Vä- ter, von dem Edelmuth, der sich dem Freunde geopfert, und dem grimmen Haß, der den feindlichen Stamm vernichtet. Muhamed Unter diesem Volke trat im 7. Jahrhundert (612) Muhamed als 6i2. ' Stifter einer neuen Religion, des Islam, auf. Durch diese Religion gelangten die Araber zur Einheit und damit zu einer Machlenfaltung, welche selbst Europa zittern machte. Ii. Die Kalifen. Muhamed'ö Nachfolger. Abu-Bekr (632 — G34): Züge gegen Syrien Omar ^¿54—-644): Eroberung von Pyönizien, Palästina und Syrien; (Einnahme Alexandria's
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer