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1. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 164

1869 - Hildburghausen : Nonne
164 Mittlere Geschichte. Heinr. Vii. folgte Heinrich Vit. von Luxemburg (1303—1313). Er bestätigte die Wald- 1308 13.» ftäbte in ihren Rechten und Freiheiten und hielt im Reiche auf Land- frieden. Der trotzige Feind der schwäbischen Städte, Graf Eberhard von Würtemberg, ward von ihm nachdrücklich gezüchtigt. Durch die Vermählung seines Sohnes Johann mit Elisabeth, der Enkelin Ot- tokars von Böhmen, gewann er die böhmische Krone und damit die Grund- lage für die Macht des luxemburgischen Hauses. Vergebens aber versuchte er die Kaisergewalt in Italien wieder herzustellen, obschon er zu Mailand die lombardische und zu Rom die Kaiserkrone errang. Der Zwist zwi- schen Guelfen und Ghibellincn tobte in diesem Lande noch fort und Hein- rich Vii. fiel wahrscheinlich als Opfer desselben. Er starb plötzlich zu Buonconvento (unweit des Arno), wie man glaubte, an Gift, das ihm ein Dominikaner in der Hostie gereicht hatte (1313). Nun erfolgte in Deutschland eine zwiespältige Kaiserwahl, indem die Friedrich v. luxemburgische Partei Ludwig den Baier, und die habsburgisch-päpst- 1313—30 Partei Frie brich von Oesterreich auf den Thron erhob. Ein Ludwiq von achtjähriger Krieg, den besonders Friedrichs Bruder, Leopold, mit Lei- Baiern denschaft betrieb, war die Folge dieses Zwiespalts. Trotz der überlegenen 1313—47. Macht des österreichischen Hauses wußte sich der kriegskundige Ludwig zu Morgarten behaupten, namentlich seitdem Leopold von den Schweizern bei Morgar- 1315. ten (1315) eine Niederlage erlitten. Entscheidendes Ucbergewicht erhielt ^äh^dorf Ludwig jedoch erst durch die Schlacht bei Mühldorfs) (1322), wo er seinen Gegenkönig besiegte und gefangen nahm. Zwar wurde Friedrich nach dreijähriger Gefangenschaft bedingt freigegeben; dennoch waren Leopold und der Papst (Johann Xxii.) nicht für den Frieden zu gewinnen. Letz- terer darum nicht, weil er wie alle Päpste, die zu Avignon residirten, unter Einfluß des französischen Hofes stand, der seine Freude an Deutsch- lands Zerrüttung hatte. Als Friedrich den eingegangenen Vertrag nicht durchführen konnte, so kehrte er, treu seinem Wort, in die Gefangenschaft zurück und rührte durch dieses biedere Betragen seinen ritterlichen Gegner so, daß dieser fortan in der innigsten Freundschaft mit ihm lebte und sogar die Regierung mit ihm getheilt haben würde, wenn die Kurfürsten nicht widersprochen hätten. Leopold starb bald nachher (1326), und nun erst bekam Ludwig freiere Hand und konnte sich die lombardische und römische Krone (jedoch nur durch einen selbst eingesetzten Papst) verschaffen (1327). Von Avignon aus aber wurde er fortwährend mit dem Bann und Jnter- Kurverein bist verfolgt, worauf endlich die deutschen Fürsten auf dem Kurverein zu Reuse ^ Rense (1338) erklärten, daß jeder rechtmäßig gewählte deutsche König 13o8. Macht eines römischen Kaisers auch ohne päpstliche Bestäti- gung solle ausüben können. Ludwig starb 1347 zu Fürstenfeld, unweit Karl Iv. München. Auf ihn folgte Karl Iv. (1347—78), der aber erst nach 1347—78. bern Tode des Gegenkönigs Günther von Schwarzburg (ch 1349) allgemein anerkannt wurde. Karl sorgte fast nur für die Heranbildung seines Erblandes Böhmen, wo er Ackerbau, Handel und Gewerbe hob und zu Prag eine Universität errichtete (1348). Doch gab er für Deutschland Goldene im Jahre 1356 die goldene Bulle, durch welche das Wahlrecht der Bulle 1356. Kurfürsten bestimmt und die Wahl- und Krönungsordnung festgesetzt wurde. l) l) Mühldorf, Städtchen im südöstlichen Baiern (Oberbaiern) am Inn.
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