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1869 -
Hildburghausen
: Nonne
- Autor: ,
- Hrsg.: Spiess, Moritz, Berlet, Bruno
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Höhere Bürgerschule, Volksschule, Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten, Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Kennzeichen
d. neuen
Zeit.
Erweite-
rung d. Ge-
sichtskreises.
Erschütte-
rung d.
Papst-
thums.
Dritter Abschnitt.
Nene Geschichte.
67. Einleitung.
Kennzeichen der neuen Zeit: Erweiterung deö Gesichtskreises der Menschen durch die
großen Länderentdeckungen; Erschütterung des Papstthums und der Hierarchie durch
die Reformation; Veränderung des Kriegswesens; Untergang des Feudalismus und
Heranbilden einer absoluten Monarchie; veränderte Stellung der Staaten zur Auf-
rechthaltung des „Gleichgewichts der Macht". Die d r e i Perioden der neuen Zeit.
Das Mittelalter schied sich vom Alterthume durch den Umsturz aller
Verhältnisse: gewaltsame Umwälzungen vertilgten ein Weltreich, und neue
Völker, die germanischen, stifteten auf den Trümmern desselben neue Staa-
ten. So durchgreifend erscheinen allerdings die Veränderungen nicht, welche
das Mittelalter von dem 3. Hauptzeitraume der Weltgeschichte, von der
neuen Zelt, abtrennen. Denn abgesehen von den Türken, welche das grie-
chische Reich zerstören, bleiben die europäischen Völker dieselben und in
denselben Wohnsitzen. Aber dennoch treten vom Ende des 15. Jahrh, an
so viele neue Erscheinungen hervor, nehmen die inneren Verhältnisse und
Beziehuitgen unter den Menschen einen so verschiedenen Charakter an, daß
man die seitdem verflossene Zeit mit Recht als eine eigene Hauptperiode
der Weltgeschichte hingestellt hat.
Zuerst wurde durch die glücklichen Entdeckungsreisen eines Christoph
Kolumbus und Vas ko de G ama der historische Schauplatz ins Un-
ermeßliche vergrößert; das ganze Erdenrund kam in Betracht und der Ge-
sichtskreis der Menschen erweiterte sich wesentlich. Europa erhielt durch
Handel und Kolonien einen überwiegenden Einfluß auf die andern Welt-
theile, empfing jedoch auch von diesen bald namhafte Einwirkungen auf
seine eigenen Verhältnisse.
Sodann erlitt die Kirche durch die von Luther ausgehende Glaubens-
verbesserung eine Umgestaltung, wobei das Papstthum und die Hierarchie
von der schwindelnden Höhe herabsanken, auf der sie während eines großen
Theils des Mittelalters gestanden hatten. Doch wurde solches erst nach
vielen Bewegungen, Wort-, und Waffenkämpfen erreicht. Obgleich nämlich