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1. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 255

1869 - Hildburghausen : Nonne
Die französische Revolution. 255 In der Hauptstadt angelangt, berieth sich Bonaparte mit einflußrei- chen Männern über die Lage des Vaterlandes und faßte den Plan, ihm eine neue Verfassung zu geben. Am 18. Brumaire (9. Nov.) 1799 ward das Vorhaben ins Werk gesetzt. Von dem Rath der Alten mit dem Ober- befehl über die Truppen betraut, nöthigte Bonaparte die Direktoren, ihr Amt niederzulegen, sprengte dann (10. Novbr.) den Rath der Fünfhundert und führte (12. Nov.) die vierte Verfassung, das Konsulat, ein. Drei Konsuln, denen ein Senat von 80 Mitgliedern zur Seite stand, erhielten die Regiernngsgewalt, die höchste Macht aber ruhte in den Händen des ersten Konsuls, zu welchem Bonaparte sich selbst ernennen ließ. Sein erstes Wort war Friede. Er wünschte ihn in diesem Augen- blicke, um seine neue Gewalt zu befestigen; aber die übrigen Mächte trau- ten seinem Anerbieten nicht. „So inüssen wir den Frieden erobern!" sprach er, und dieses Wort, weil es treffend geredet war, tönte in ganz Frankreich wieder und führte schnell neue Schaaren den Fahnen zu. Im Frühjahr 1800 brach er von Dijons auf. Wie einst Hanni- bal überschritt er mit seinen Schaaren die schneeigen Gipfel der Alpen2) und stand, ehe sich der österreichische Kommandant (Mêlas) dessen versah, in der Ebene der Lombardei. Bei Marengo ch kam es (14. Juni) zu einer mörderischen Schlacht, welche die Franzosen verloren hätten, wäre nicht noch in der letzten Stunde (der aus Aegypten jüngst angelangte) General Desair mit 10,000 Mann erschienen. Dieser Sieg gab Oberitalien wie- der in Bonaparte's Hände und nöthigte die Oesterreicher, sich nach Man- tua zurückzuziehen. Der französische General Moreau, welcher gleichzei- tig über den Rhein gegangen war, schlug hierauf den Erzherzog Johann bei Hohenlinden I (3. Dezember) und drang bis Linz vor. Da sah sich Kaiser Franz gezwungen, für sich und das deutsche Reich den Frieden zu Luneville^) (9. Februar 1801) zu schließen, durch welchen im We- sentlichen der Friede zu Campo Forinio bestätigt ward. Alles deutsche Land links des Rheins wurde Frankreich einverleibt, den verletzten Reichs- fürsten wurden Entschädigungen durch Säkularisationen zugesagt und später im „Reichödeputationshauptschluß 3)" (25. Februar 1803) auch gewährt. — Bald schloß Frankreich auch mit Rußland (Alexander I. 1801—1825) und der Türkei, sowie (27. März 1802) zu Amiens I mit England Friede. Iv. Der Krieg auf der pyrenäischen Halbinsel (1807 —14). 1. Napoleons Erhebung zum Kaiser von Frankreich (1804). Niederwerfung Oester- reichs, Preußens und Rußlands: Friede zu Preßburg (1805) und zu Tilstl (1807). Englands Unbesiegbarkeit. Dekrenrung der Kontinentalsperre (1806). Krieg nstt 0 Dijon, Stadt in Burgund, westlich von Besancon. — Marengo, Dorf unweit Alessandria. — Hohenlinden, Dorf südlich von München. — Lüneville, Stadt im östlichen Frankreich (Lothringen), westlich von Straßburg. 2) Die Hauptarmee (35,000 Manu) unter Bonaparte ging über den großen St. Bernhard, da wo daö berühmte Hospiz für Reisende erbaut ist, 7600' hoch. 3) Durch Ausführung deö Reichsdeputationshauptschlusseö — fast alle geistlichen Güter zog man ein und die 48 Reichsstädte verminderte man bis auf 6 — wurde der alte ehrwürdige Bau des deutschen Reichs fast gänzlich aus seinen Fugen ge- sprengt und dessen völlige'auflösung angebahnt, die denn auch nach der Stiftung des Rheinbundes (1. Juli) am 6. August 1806 erfolgte. 18. Bru- maire : 9. Nov. 1799. Marengo. Hohenlin- den. Friede zu Lunevillc 1801.
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