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1. Preußisch-deutsche Geschichte vom Jahrhundert Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 158

1907 - Leipzig : Brandstetter
158 Ausweg mehr sah, knüpfte der unfähige Feldherr, ratlos und an aller Rettung verzweifelnd, mit dem Sieger Unterhandlungen an, welche die ebenso feige wie schmachvolle Übergabe von Ulm zur Folge hatten. In düsterem Schwei- gen streckten die braven Truppen, 23000 Mann, darunter 18 Generale, durch die Ehrlosigkeit ihres Anführers verraten und verkauft, das Gewehr. Beschämt zogen die tapferen Krieger an Napoleon vorüber, legten 40 Fahnen vor ihm nieder und überlieferten ihm 60 bespannte Kanonen. bd) Die Drei kaiserschlacht bei Austerlitz. Der Schmach von Ulm folgte ein unglücklicher Feldzug. Napoleon brach nun ohne Säumen nach Wien auf. Die Österreicher wurden in kleineren Gefechten zurückge- schlagen, Wien mit leichter Mühe genommen und das nun vereinigte Heer der Russen und Österreicher nach Mähren zurückgedrängt. Bei Austerlitz unweit Brünn kam es genau ein Jahr nach Napoleons Kaiserkrönung, am 2. Dezember 1805, zu der mörderischen Dreikaiserschlacht, so genannt, weil Kaiser Franz Ii. von Österreich und Alexander I. von Rußland sich ebenfalls bei ihren Heeren befanden. Am Abend des blutigen Tages beschien die Wintersonne den glänzendsten Sieg Napoleons. Das vollständig aufgelöste Heer der Gegner hatte gewaltige Verluste erlitten, trat seinen eiligen Rückzug über einen schmalen Damm zwischen zwei Seen und über das dünne Eis derselben an und fand dabei noch größtenteils seinen Untergang. cc) Der Friede zu Preßburg. Diesem Siege bei Austerlitz folgte rasch der Friede, da Kaiser Franz sein unglückliches Land nicht noch mehr von den Feinden zertreten lassen wollte. Doch war der Friede zu Preßburg wiederum ein sehr harter; denn Österreich verlor durch ihn an drei Millionen seiner Einwohner, mußte Venetien an das Königreich Italien, Tirol und Vorarlberg nebst einigen andern kleinen Gebieten an Bayern (das außer- dem das Recht erhielt, die freie Stadt Augsburg zu besetzen), einzelne Teile des Breisgaues mit der Stadt Konstanz an Baden, seine Be- sitzungen in Schwaben nebst fünf Donaustädten an Württemberg abtreten. Bayern und Württemberg wurden außerdem zu Königreichen er- hoben; ihre Herrscher, ebenso der Kurfürst von Baden, wurden völlig unab- hängig vom Deutschen Kaiser, sie schieden damit mit ihren Ländern aus dem Deutschen Reiche aus. So wie hier neue Königreiche entstanden, so entsetzte Napoleon auf der andern Seite ein Königshaus seines Thrones, indem er den König von Neapel, der es mit Österreich gehalten, absetzte und seinen eigenen Bruder zum Könige jenes Landes machte. — Die Republik Holland verwandelte er in ein Königreich und gab es einem andern seiner Brüder. — So bedachte also der stolze Mann seine Verwandten mit Königskronen. Er kehrte die
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