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1. Preußisch-deutsche Geschichte vom Jahrhundert Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 244

1907 - Leipzig : Brandstetter
244 damit auch dieses Volk, das jetzt einsehen lernte, wie eines Fremden Freund- schaft lohnte. So waren in 14 Tagen vier Siege erfochten und dadurch die Verluste der Hauptarinee bei Dresden in glänzender Weise ausgeglichen. Napoleons Stern schien im Sinken begriffen. 5. Die Völkerschlacht bei Leipzig am 16., 18., 19. Oktober. a) Der Aufmarsch der Heere. Nach diesen Siegen schien der Krieg ins Stocken zu geraten. Napoleon saß wie in einer Zwickmühle. Wandte er sich gegen das eine feindliche Heer, so konnten ihm die beiden andern in den Rücken kommen. Zweimal versuchte er es noch, mit gewaltiger Übermacht gegen Blücher vorzugehen und ihn zu einer Schlacht zu verleiten; aber der alte Hau- degen wich listig aus. Die Hauptarmee in Böhmen zu einer großen Schlacht zu bewegen, gelang ebenfalls nicht; sie blieb unbeweglich stehen. Auch die Nordarmee, der durch den Sieg bei Dennewitz der Weg über die Elbe offen stand, rührte sich nicht von der Stelle. Die Waffen ruhten fast völlig; die beiden Teile standen sich tatenlos gegenüber. Da brachte Blücher mit seiner schlesischen Armee wieder Leben und Bewegung in die erstarrten Massen. Er brach mit seinem Heere aus Schlesien aus, zog in nordwestlicher Richtung zur Elbe, wollte sich mit der Nordarmee vereinigen, dann die Elbe überschreiten und durch einen nach Süden gerichteten Marsch Napoleon in den Rücken kommen. Dadurch mußte dessen Stellung in Dresden unhaltbar werden. Auch die Hauptarmee konnte dann aus Böhmen heranziehen, und auf der weiten Schlachtebene bei Leipzig war eine Vereinigung der drei Heere zum letzten Schlage gegen Napoleon möglich. Das war Blüchers und Gneisenaus Plan. Ende September brach Blücher aus Schlesien auf; es war die ent- scheidende Wendung des Krieges. Sein Heer zog an der schwarzen Elster hin, die zwischen Torgau und Wittenberg mündet. Der Mündung gegen- über, da wo die Elbe in scharfer Wendung westwärts strömt, liegt das Dörfchen Wartenburg, durch die hohen Deiche, die das seichte Flußbett ein- engen, geschützt. Hier ging Blücher mit seinem Heer über die Elbe. Un- gehindert hatte er zwei Schiffbrücken schlagen können; als aber am 3. Oktober das Porksche Korps seinen Übergang bewerkstelligte, da entbrannte auf dem linken Clbuser, in den Weidendickichten und Sumpfstrecken vor Wartenburg, ein mörderischer Kampf; denn neben und hinter dem Dorfe stand ein fran- zösisches Armeekorps, Franzosen, Italiener, Rheinbundstruppen, besonders Württemberger, die den Übergang tapfer zu wehren suchten. Nur Parks zäher Beharrlichkeit und dem unvergleichlichen Mute seiner Truppen gelang es nach wiederholtem Sturme, die Dämme zu ersteigen und den Feind zum Abzüge zu nötigen. Abermals war ein glänzender Sieg durch preußische Kraft allein erfochten. Der Kamps ward mit solcher Wut geführt, daß die
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