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1. Preußisch-deutsche Geschichte vom Jahrhundert Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 325

1907 - Leipzig : Brandstetter
325 die Schleswig-Holsteiner gegen ihre Bedrücker, die Dänen, und wählten sich eine eigene Regierung. Als nun Dänemark die beiden Herzogtümer mit Krieg überzog, übernahm es Preußen, im Aufträge des Deutschen Bundes, die Elbherzogtümer zu schützen. Preußische Truppen unter General W r a n g el, denen sich auch Hannoveraner, Mecklenburger, Oldenburger, Hanseaten und später Thüringer, Sachsen, Bayern und Schleswig-Holsteiner anschlossen, rückten in Schleswig ein, eroberten das Danewerk, den uralten Grenzwall zwischen Schleswig und Holstein, erstürmten die Düppel er Schanzen und erfochten bei Eckernförde einen glänzenden Sieg über die dänische Flotte, indem ein dänisches Schiff in Brand geschossen, ein anderes erbeutet wurde. Als aber Rußland, England und Schweden Dänemark zu unterstützen drohten, schloß Preußen mit Dänemark Frieden. Nun wurden die Schleswig-Holsteiner besiegt. Infolge des zwischen Preußen und Österreich abgeschlossenen Vertrages von Olmütz 1850 unterwarf ein österreichisches Heer auch Holstein wieder der Herrschaft des Dänenkönigs. Doch sollten beide Herzogtümer ihre eigene Verfassung haben und Schleswig Dänemark nicht völlig einverleibt werden. So überließ man die Elbherzogtümer ihrem Schicksale. 4. Regentschaft und Tod. 1850 erwarb Friedrich Wilhelm Iv. die beiden Fürstentümer Hohenzollern-Hechingen und Hohen- zollern-Sigmaringen, die alten Stammlande des Hohenzollernge- schlechts, nachdem die Fürsten derselben ihr Gebiet freiwillig an Preußen ab- getreten hatten. Nun wurde auch die Burg Hohenzollern wieder aufgebaut. Um eine Kriegsflotte, deren Mangel im Kriege gegen Dänemark be- sonders hervorgetreten war, zu bilden, kaufte er 1853 von Oldenburg das Jadegebiet mit dem Jadebusen, wo er die Stadt Wilhelmshaven, den Kriegshafen für die Nordsee, anlegen ließ. Des Königs Lebensabend war durch ein schweres Leiden getrübt. 1857 erkrankte er an Gehirnerweichung. Da er kinderlos war, so übertrug er seinem Bruder Wilhelm, dem Prinzen von Preußen, der einst sein Nach- folger werden sollte, die Stellvertretung in der Regierung. Als die erhoffte Genesung nicht eintrat, das Leiden sich vielmehr als unheilbar erwies, über- nahm Prinz Wilhelm 1858 als Prinz-Regent schon bei Lebzeiten des Königs die Regentschaft des Landes. Des Königs Krankheit dauerte noch über 2 Jahre. Er verlebte diese schwere Zeit in dem stillen Sanssouci, wo er am 2. Januar 1861 starb. In der Friedenskirche zu Potsdam liegt er begraben. Er hat stets das Beste seines Volkes gewollt, aber doch viel Böses erfahren. Während seiner Regierung nahm Preußens Ansehen infolge seiner Nachgiebigkeit gegen Österreich, die sich besonders im Vertrage von Olmütz zeigte, bedeutend ab.
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