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1. Preußisch-deutsche Geschichte vom Jahrhundert Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 334

1907 - Leipzig : Brandstetter
334 2. Wann und wie hat er seine reichen Erfahrungen im Heerwesen gesammelt? 3. Warum hielt er eine Verbesserung des Heerwesens für nötig? 4. Inwiefern geriet er mit seinem Volke in Streit und welchen Aus- gang hat der Streit genommen? Ii. Darbietung. A. Der neue Stoff. 1. Seine Jugend siel, ebenso wie die seines Bruders, in die Zeit der schmachvollen Erniedrigung und glorreichen Erhebung Preußens und Deutsch- lands. Er wurde am 22. März 1797 als zweiter Sohn Friedrich Wilhelms Iii. und der Königin Luise geboren. Als Knabe war der Prinz sehr schwächlich, und seine Mutter hatte oft große Sorge um ihn. Preußens Schmach und Unglück machten einen unauslöschlichen Eindruck auf ihn. 1806 flüchtete er mit seinen Eltern nach Königsberg und von dort mitten im kalten Winter 1807 über die Kurische Nehrung nach Memel. Auf dieser Flucht hatte er sich eine heftige Erkältung zugezogen, so daß er mehrere Monate am Nervenfieber krank darniederlag. Am 19. Juli 1810, 13 Jahre alt, stand er tief erschüttert an dem Sterbebette seiner teuren Mutter, deren Andenken er noch als Greis bei jeder Gelegenheit ehrte. Als 1813 der erste Be- freiungskrieg entbrannte und der König mit dem Kronprinzen zur Armee ging, wäre ihm Prinz Wilhelm gern gefolgt, mußte jedoch seiner schwäch- lichen Gesundheit wegen zurückbleiben. Erst nach der Völkerschlacht bei Leipzig durste er sich der Armee Blüchers anschließen. Er überschritt mit diesem in der Neujahrsnacht 1813—14 den Rhein und gab aus Frankreichs Schlacht- feldern, besonders bei Bar-sur-Aube (Barsürohb), wiederholt Proben seines Mutes und seiner Unerschrockenheit, so daß er mit dem Eisernen Kreuze und mit dem russischen St. Georgsorden geschmückt wurde. Auch in Paris zog er mit ein. Nach den Befreiungskriegen widmete er sich mit ganzer Seele besonders dem Soldatenstande. Bald war er für alle Soldaten ein leuchtendes Beispiel treuer Pflichterfüllung. 2. Bis 1861. 1829 vermählte sich Prinz Wilhelm mit der Prin- zessin Augusta von Sachsen-Weimar. Die ersten Jahre nach seiner Verheiratung verlebte das prinzliche Paar meist in stiller Einfachheit aus dem Schlosse Babelsberg bei Potsdam. Am 18. Oktober 1831, dem Jahrestage der Völkerschlacht bei Leipzig, wurde es durch die Geburt eines Sohnes, des späteren Kaisers Friedrich Iii., beglückt. Sieben Jahre später folgte eine Tochter, Luise, die spätere Großherzogin von Baden. Als 1840 nach dem Tode seines Vaters sein kinderloser Bruder den Thron bestieg,
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