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1. Preußisch-deutsche Geschichte vom Jahrhundert Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 340

1907 - Leipzig : Brandstetter
340 farnmen bleiben, also niemals in zwei Staaten getrennt werden sollten, so gehörte doch nur das Herzogtum Holstein zum Deutschen Reiche, und der König von Dänemark war als Herzog von Holstein gleichzeitig deutscher Reichs- und später Bundesfürst, während Schleswig weder zu Dänemark noch zu Deutschland gehörte. Auch der Wiener Kongreß hatte in diesem Punkte keine Änderung herbeigeführt. So würde es wahrscheinlich noch lange geblieben sein, hätte nicht Dänemark selbst Veranlassung zur Änderung dieses Zustandes und damit zum Eingreifen des Deutschen Bundes gegeben, wodurch die Elbgroßherzogtümer von der dänischen Herrschaft befreit wurden. Davon wollen wir jetzt hören. Ii. Darbietung. A. Der neue Stoff. 1. Ursache des Krieges, a) Die Bedrückung Schleswigs durch Friedrich Vii. Der letzte König aus dem alten dänischen Königshause, Fried- rich Vii., versuchte es, das Deutschtum in dem Herzogtum Schleswig auszurotten und das Dänentum in demselben zur Herrschaft zu bringen. In rücksichtsloser, verletzender Weise wurde das volle Maß übermütiger und gewalttätiger Fremdherrschaft über das unglückliche Land ausgeschüttet. Dänische Beamte, dänische Prediger und Lehrer, oft Männer ohne Sitte, Ehre und Gerechtigkeitsgefühl, wurden angestellt; vor den Gerichten sollte in dänischer Sprache verhandelt, in Kirche und Schule die deutsche Sprache durch dänische Predigt und dänischen Unterricht verdrängt werden. Das ganze dänische Volk, besonders die leidenschaftliche Bevölkerung Kopenhagens, be- trachtete es als Verdienst, ihren Haß und ihre Rachsucht über die Deutschen auszngießen. Jeder einzelne Däne sah in dem deutschen Schleswiger einen persönlichen Feind und hielt es für seine Pflicht, das deutsche Wesen im Norden der Eider von der Erde zu vertilgen. Auch am Hofe des Königs gab es eine Partei, deren Grundsatz es war, Dänemark müsse bis zur Eider, den: Grenzfluß zwischen Schleswig und Holstein, reichen. Man nannte diese Leute „die Eiderdänen". Mit kleinlichem Haß unterdrückte und ver- folgte man alle Regungen deutschen Nationalbewußtseins, zerriß man alle Bande, die Schleswig an die stammverwandten deutschen Völker knüpfte, er- stickte man alle Erinnerungen an die deutsche Vergangenheit. Dänisches Militär lag über das ganze Schleswig-Holstein zerstreut, um der Zwingherrschaft der Polizei und Amtleute den rechten Nachdruck zu geben, während die Söhne des Landes über das Meer geführt wurden, um in den dänischen Kolonien ihrer Heimat zu vergessen oder als Geiseln festgehalten zu werden. Armee und Flotte, Zoll, Post, Münze, alle staatlichen Einrichtungen sollten dänisch
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