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1. Preußisch-deutsche Geschichte vom Jahrhundert Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 353

1907 - Leipzig : Brandstetter
353 cc) Die Auflösung des Deutschen Bundes. Der Gasteiner Ver- trag war nur einem Waffenstillstände zu vergleichen. Die Bestrebungen des Augustenburgers zur Erlangung der Herrschaft, von Österreich unter- stützt, dauerten fort. Auch sonst kreuzte Österreich auf jede Weise die preußischen Pläne. Endlich wollte es den Deutschen Bund- in die holsteinischen Ange- legenheiten hineinziehen und diesem die Entscheidung über die Zukunft der Herzogtümer überlassen. Daß diese Entscheidung gegen Preußen aus- fallen würde, war vorauszusehen. Preußen bestritt daher dem Bunde die Berechtigung, sich in eine rein preußisch-österreichische Angelegenheit zu mischen, und da Österreich die ihm ergebenen Staaten aufforderte, sich ungesäumt in Kriegsbereitschaft zu setzen, so rüstete nun auch Preußen seinerseits völlig zum Kriege. Als nun auch der österreichische Statthalter in Holstein die holsteini- schen Stände zusammenberief, damit sie über das Schicksal des Landes be- raten und sich selber einen Herrn wählen sollten, erklärte Preußen den Gasteiner Vertrag für gebrochen; seine Truppen rückten in Holstein ein und verhinderten den Zusammentritt der holsteinischen Stände. Die österreichischen Truppen räumten Holstein, begaben sich auf hannöversches Gebiet und von da über Kassel nach Süddeutschland und Österreich. Österreich erklärte durch den Einmarsch preußischer Truppen in Holstein den Bundesfrieden für ge- brochen und beantragte beim Deutschen Bundestag in Frankfurt, daß er seine Bundestruppen kriegsbereit gegen Preußen machen solle, um Preußen mit Waffengewalt zur Unterwerfung zu zwingen. Als dieser Antrag auch an- genommen wurde, erklärte Preußen den bisherigen Bundesver- trag, wonach Streitigkeiten der einzelnen Bundesglieder stets friedlich durch die Bundesversammlung geschlichtet werden sollten (vergl. Wiener Kongreß), für gebrochen. Preußen und die ihm angeschlossenen Staaten (Mecklenburg, Oldenburg, Braunschweig, Weimar, Koburg--Gotha, Altenburg, Bremen) traten vom Bunde zurück, während Bayern, Württemberg, Baden, Hessen, Sachsen, Hannover u. a. im Bunde mit Österreich zu den Waffen griffen. Damit war der Deutsche Bund am 14. Juni 1866 aufgelöst; die Waffen mußten über eine Neugestaltung Deutschlands entscheiden. 2. König Wilhelms Aufruf „An mein Bolk." Ehe König Wilhelm I. von Preußen zum blutigen Wasfentanze gegen Österreich auszog, erließ er am 18. Juni einen Ausruf an sein Volk, um darzutun, daß dieser Krieg, den Preußen führe, ein heiliger Krieg sei, weil es ihn führen müsse für sein Recht, sein Leben und für Deutschlands Einheit. Der Auf- ruf lautet: „An mein Volk. In dem Augenblicke, wo Preußens Heer zu einem entscheidenden Kampfe auszieht, drängt es mich, zu meinem Volke, zu den Söhnen und Enkeln der tapferen Väter zu Kornrumpf, Handbuch k. Iii. 23
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