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1. Die deutsche Geschichte - S. 74

1837 - Mannheim : Schwan [u.a.]
74 über 70,000 Mann starke Heer vereinigt war, herrschte immer noch Unschlüssigkeit — Statt den Kaiser rasch an- zugreifen, der erst mit wenigen tausend Mann bei Regens- burg stand, ließ man ihm Zeit, aus Italien Truppen an sich zu ziehen und in einem Lager bei Zngolstadr sich zu befestigen. Nur mit Zögern rückten die Verbündeten vor das kaiserliche Lager, beschossen es 5 Tage erfolglos und machten dann vergeblich Friedensvorschlage, als sie die Ver- einigung des Kaisers mit seinen bedeutenden Verstärkungen aus den Niederlanden nicht verhindern konnten. Mittlerweile ließ der kräftige Herzog Moritz, welcher den schlimmen Ausgang des schmalkaldischen Kriegs ah- nete, sich vom Kaiser gewinnen, und hatte, zur Vollstre- ckung der Reichsacht, seines Vetters Churfürstenthum be- setzt. Johann Friedrich eilte mit dem größten Theile sei- nes Heeres dahin zurück, eroberte sein Sachsen schnell wie- der und vertrieb Moritz nach Böhmen. Der übrige Theil des evangelischen Heeres konnte nun dem Kaiser, der nach Schwaben vorgerückt war, nicht mehr die Spitze bieten. Die Fürsten kehrten in ihre Heimath zurück; die süddeut- schen Städte aber unterwarfen sich dem Kaiser und muß- ten seine Verzeihung mit großen Summen bezahlen. Jetzt ging Karl durch Franken nach Böhmen, vereinigte sich mit seinem Bruder Ferdinand und dem Herzoge Mo- ritz und brach ganz unerwartet im Frühjahr 1547 in Sach- sen ein. Johann Friedrich suchte, so schnell wie möglich, mit seinem Heere die Elbe hinabziehend, seine befestigte Hauptstadt Wittenberg zu erreichen. Die Kaiserlichen folg- ten ihm ain jenseitigen Ufer, und als ihnen ein verräthe- rischer Bauer eine Fuhrt durch den Fluß gezeigt hatte, überraschten sie den Churfürsten bei Mühlberg, wo er eben in der Kirche dem Gottesdienst beiwohnte, so daß er sich kaum noch retten konnte. Auf der Lochauer Haide erreich- ten sie ihn jedoch und versprengten sein Heer. Der Chur- fürst selbst, verwundet und mit Blut bedeckt, nebst dem Herzog von Braunschweig - Lüneburg, wurden als Gefan- gene ins kaiserliche Lager gebracht und von Karl sehr ungnädig aufgenommen. Ja sogar drohte der Kaiser, als Wittenberg seine Thore nicht öffnen wollte, er würde des Churfürsten Haupt in die Stadt schicken, und auch wirk- lich sprach ein Kriegsgericht, unter Vorsitz des Herzogs von Alba, die Reichsrechte verletzend, über Johann Friedrich
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