1916 -
Leipzig
: Ploetz
- Autor: Ploetz, Karl
- Auflagennummer (WdK): 18
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
20 Alte Geschichte, Perserreich.
das Königreich Antschan. Hier herrschen die Könige Kurusch I.
und Kambudschija /., dann des letzteren Sohn
vor Chr.
558 — 529. Kyros (Kurusch Ii.), welcher 550 seinen Lehns-
herrn Astyages stürzt und die medische Haupt-
stadt Hagmatäna erobert. Er vereinigt die per-
sischen Stämme unter seiner Herrschaft und
gründet das große
559—330. Persische Reich,
welches die Völker Vorderasiens zu einer politischen
Einheit zusammenfaßt. Ihm gehorchen die früher den Medern
unterworfenen Völker Irans, die Armenier und Kappadoker; er
stürzt das lydische Reich (S. 17), und während seine Feldherren
Mazares und Arpagos die Griechenstädte an der kleinasiatischen
Küste unterwerfen, erobert er 539 Babylon. Das babylonische
Reich dem persischen angegliedert (S. 12), jedoch in Sitte
und Religion nicht angetastet. Die phönikischen Städte und
die Kilikier behalten ihre einheimischen Könige unter persischer
Oberhoheit, in den Griechenstädten werden persisch gesinnte
Fürsten (Tyrannen) eingesetzt, den Juden wird die Rückkehr
nach Palästina gestattet. Hauptstadt zunächst wohl Susa, denn
Kyros’ Stammland Antschan gehörte zu Elam (S. 7).
Die Meder sind in diesem Reiche zunächst den Persern
gleichgestellt, ebenso wie die Babylonier; auch aus ihnen nimmt
der König seine Beamten. Bei den Persern herrschen einfache
Sitten; als kräftiges Gebirgsvolk sind sie den in der Kultur
vorgeschrittenen Nachbarvölkern überlegen. Kyros fällt 529
im Kampfe gegen die Nomaden im Nordosten des Reiches
(Massageten, ihre Königin Tomyris nach Herodot); sein Grab-
mal zu Pasargädä ist erhalten. Sein Sohn und
Nachfolger
529 — 522. Kambyses (Kambudschija) tötet seinen jüngeren
Bruder (Smerdis) Bardija, der sich an die Spitze
eines Aufstandes der östlichen Reichshälfte gestellt hat. (Kyros
hatte sich nicht auf das Persertum gestützt, sondern auf die
alten Kulturländer; erst unter Dareios gewann das Persertum
die führende Stellung im Reich.) Er erobert 525 Ägypten
(S. 7), zieht den Nil aufwärts gegen Napäta, das sich unterwirft.
Die Griechen in Kyrene erkennen ebenfalls die Oberherrschaft
der Perser an, aber eine beabsichtigte Unternehmung gegen
Karthago scheitert an der Weigerung der Phöniker, gegen ihre
Pflanzstadt Schiffe zu stellen. Inzwischen empört sich in
Medien der Magier (Priester) Gaumäta, indem .er sich für den
getöteten Bardija ausgibt. Kambyses stirbt auf der Rückkehr
aus Ägypten; der falsche Bardija wird nach kurzer Herrschaft
gestürzt von den sieben Stammesfürsten der Perser, deren erster