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1. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 288

1916 - Leipzig : Ploetz
288 Neuere Geschichte. Infolge der Schwäche des Deutschen Reiches steigt der Übermut Ludwigs Xiv. so weit, daß er 1680 Reunionskammern in Metz, Breisach, Besançon, Tournai/ einsetzt. Diese fran- zösischen Gerichtshöfe untersuchen und entscheiden, was jemals zu den in den letzten vier Friedensschlüssen an Frank- reich abgetretenen Ländern und Plätzen gehört hat. Der König vollstreckt mit seinen Truppen die Reunionsbeschlüsse, indem er zu der Gewalttat mitten im Frieden den Hohn einer Rechts- form hinzufügt. 1681. Die Franzosen besetzen Straßburg im Einver- 30. Sept, ständnis mit dem Bischof Franz Egon von Fürstenberg. Einfall in die spanischen Nieder- lande 1683. Besetzung von Luxemburg und Trier 1684. Diesen Rechtsverletzungen tritt das Deutsche Reich nur mit leeren Protesten entgegen; schließlich wird 1684 zu Regensburg ein zwanzigjähriger Waffenstillstand mit Ludwig Xiv. ab- geschlossen, wonach er alle bis zum 1. August 1681 besetzten Gebiete, dazu auch Straßburg, behält. 1684. Eine französische Flotte bombardiert Genua, um es für seine Verbindung mit Spanien zu strafen. 1685. Aufhebung des Edikts von Nantes (s. S. 257). Die Ausübung des reformierten Bekenntnisses in Frankreich wird untersagt, die Erziehung der Kinder in der katholischen Religion befohlen, die Auswanderung verboten. Über 50 000 Familien entkommen indes nach Holland, England, Brandenburg (Réfugiés). Die Protestanten im Elsaß behalten die ihnen zugesicherte Religionsfreiheit. 1688—1697. Raubkrieg gegen Deutschland (Pfälzischer Krieg). Nach dem Tode des Kurfürsten Karl von der Pfalz (1685), dessen Schwester Elisabeth Charlotte (Liselotte) mit dem Herzog Philipp von Orléans, Bruder Ludwigs Xiv., vermählt war (S. 390), erhebt Frankreich gegen- über der Linie Neuburg Ansprüche auf einen großen Teil des Landes. Im Erzbistum Köln will Ludwig Xiv. die Wahl des Straßburger Bischofs Wilhelm von Fürstenberg gegen den Prinzen Clemens von Bayern durchsetzen. Bündnis zu Augsburg gegen Frankreich 1686 zwischen dem noch durch den Türken- krieg (S. 290) in Anspruch genommenen Kaiser, Spanien, Schweden und den bedeutendsten Reichsfürsten (Brandenburg, Sachsen, Hannover, Hessen-Kassel), nach der in England 1688 erfolgten Thronveränderung (S. 297 f.) zu der Großen Allianz erweitert, der England, Holland und Herzog Victor Amadeus Ii. von Savoyen (Piemont) beitreten. Die französischen Heere rücken in die Rheinlände ein (Sept. 1688). Furchtbare Verheerung der Pfalz durch Mélac auf Befehl von Louvois (März — Juni 1689); die Städte Heidel- berg (samt dem Schloß), Alannheim, Speier, Worms und
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