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1. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 301

1916 - Leipzig : Ploetz
301 Der spanische Erbfolgekrieg. Da ändern der Sturz des Whigministeriums in England (1710, s. S. 330) und der Tod Kaiser Josephs I. (1711) alle Verhältnisse zu Gunsten Ludwigs Xiv. Marlborough abberufen; Erzherzog Karl verläßt Spanien, um die österreichischen Erb- lande zu übernehmen. England beginnt Friedens- verhandlungen. 1712. Kongreß zu Utrecht. Der französische Feldherr Villars siegt bei Denain (an der Schelde) über einen Teil von Prinz Eugens Heer. 1713. Friede Zu Utrecht (ohne Beteiligung Kaiser Karls Vi.): 1. Philipp V., Enkel Ludwigs Xiv., wird als Köllig voll Spanien anerkannt (S. 336). 2. Österreich (Karl Vi.) gewinnt die meisten spanischen Nebenländer: Niederlande, Mailand, Neapel, Sardinien (S. 253). 3. Der Herzog von Savoyen erhält Sizilien als König- reich (S. 306). 4. England bekommt von Frankreich Neufundland, Neu- schottland (Akadien) und die Hudsonsbailänder (vgl. S. 332), von Spanien Gibraltar und Menorka. Anerkennung der protestantischen Thronfolge versprochen (S. 314). 5. Holland erhält das Besatzungsrecht in einigen Grenz- festungen der bisher spanischen Niederlande, Lille wird an Frankreich zurückgegeben. 6. Preußen erlangt die Anerkennung des Königstitels und des Besitzes von Neufchätel und Valengin (aus der oranischen Erbschaft nach Wilhelms Iii. Tode 1702, vgl. die Stammtafel S. 264), dazu Obergeldern (an der Maas). Es überläßt an Frank- reich seine Ansprüche auf das Fürstentum Oranien oder Orange (an der Rhone, S. 262 Anm., 289). Karl Vi. verweigert seine Zustimmung, der Krieg wird am Rhein weitergeführt. Villars erobert Landau und Freiburg. Darauf 1714. Friede Zu Rastatt und Baden (im Aargau, Schweiz). Karl Vi. nimmt die ihm bestimmten Länder an. Österreich gewinnt damit nach der Erwerbung Ungarns unter Leopold I. (S. 290 f.) unter dessen Sohn Karl Vi. auch noch die Niederlande und einen großen Teil von Italien. Für das Deutsche Reich wird nur der Friede von Ryswyk bestätigt; Straßburg und Landau bleiben französisch. Die in die Reichs- acht erklärten Kurfürsten von Bayern und Köln (S. 299) werden in ihre Würden und Länder wieder eingesetzt. So hat Frankreich doch noch weit günstigere Bedin- gungen erreicht, als es hätte erwarten können. Aber seine Vorherrschaft in Europa (S. 285) ist seitdem vernichtet.
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