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1916 -
Leipzig
: Ploetz
- Autor: Ploetz, Karl
- Auflagennummer (WdK): 18
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
374
Neuere Geschichte.
nach Düben (an der Mulde) gegen Blücher, der ihm geschickt
ausweicht, versammelt dann seine Truppen bei Leipzig gegen
die inzwischen durch die Elbpässe gedrungene Böhmische
Armee. Reitergefecht beiliebertwolkwitz(14. Okt.)
16.18. 19. Okt. Die Völkerschlacht hei Leipzig.
Am 16. Okt. unentschiedener Kampf Napoleons
gegen die Böhmische Armee (Schwarzenberg) bei Wachau
(südl. von Leipzig); Sieg Blüchers, der von Halle her anrückt,
bei Möckern (nördl. von Leipzig) über Marmont.
Am 17. Stillstand des Kampfes; Napoleon schickt Friedens-
anträge an Kaiser Franz, die jedoch wegen ihrer Unzulänglich-
keit keine Berücksichtigung finden. Gegen Abend Vereinigung
der vier Heere der Verbündeten: die Nordarmee unter dem
stets schwankenden Bernadotte und die russische Reserve-
armee (unter Bennigsen) schließen den Kreis nördlich, östlich
und südlich von Leipzig (die Straße im Westen nach Lindenau
wird nicht besetzt); 255 000 gegen 160 000 Mann.
Am 18. allgemeiner Angriff und nach neunstündigem
Kampfe vollständiger Sieg der Verbündeten. Kampf um
Probstheida südlich, Schönfeld an der Parthe und Paunsdorf
östlich von Leipzig; bei Paunsdorf gehen die meisten Sachsen
und Württemberger zu den Verbündeten über.
Am 19. Erstürmung der Stadt Leipzig und Gefangen-
nahme des Königs Friedrich August I. von Sachsen. Nach
Verlust von mehr als 90 000 Mann tritt das geschlagene Heer
Napoleons den Rückzug aus Leipzig an. Voreilige Zerstörung
der Elsterbrücke. Viele Fliehende, unter ihnen der tapfere
Fürst Poniatowski, Neffe des letzten polnischen Königs,
finden ihren Tod in der Elster.
Auf dem Rückzuge Kampf Napoleons an der Unstrut gegen
Yorks Vorhut; Sieg bei Hanau (30. und 31. Okt.) über ein
österreichisch-bayrisches Heer unter Wrede.
Unmittelbare Folgen der Schlacht bei Leipzig: Flucht des
Königs Jérôme aus Kassel, Auflösung des Königreichs West-
falen, der Großherzogtümer Frankfurt und Berg. Wieder-
herstellung der alten Regierungen in Hessen-Kassel, Braun-
schweig, Hannover, Oldenburg (S. 362, 364). Die „Zentral-
verwaltung für die in Deutschland eroberten Länder“ unter
dem Freiherrn vom Stein sorgt in Sachsen, Frankfurt und
Berg für die weiteren Rüstungen.
Auch in Italien Zusammenbruch der Schöpfungen
Napoleons. Die Lombardei wieder von den Österreichern
in Besitz genommen (der Vizekönig Eugen geht zu seinem
Schwiegervater, dem König von Bayern, von dem er als Herzog
von Leuchtenberg Eichstädt in Bayern erhält), Toskana von
seinem früheren Großherzog Ferdinand. Murat dagegen