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1. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 404

1916 - Leipzig : Ploetz
404 Neuere Geschichte. vention des Bundestages in Hessen nicht dulden will. Kaiser Franz Joseph hat in Bregenz eine Zusammenkunft mit den Königen von Bayern und Württemberg, darauf in Warschau (28. Okt.) mit Kaiser Nikolaus von Rußland, der den preu- ßischen Gesandten Graf Brandenburg zum Nachgeben ermahnt. Die Bundesexekution gegen Blessen durch bayrische und österreichische Truppen wird in Frankfurt beschlossen, um die preußische Union zu sprengen. Auch preußische Truppen rücken in Hessen ein, ziehen sich aber nach einem Zusammen- stoß der Vorposten bei Bronnzell (8. Nov.) zurück. Friedrich Wilhelm Iv. entläßt den Minister v. Radowitz und gibt die Unionsbestrebungen auf. 29. Nov. Vertrag zu Olmütz (M anteuf fei und Schwarzen- berg). Nachdem Friedrich Wilhelm Iv. vergeblich versucht hatte, seinen Schwager, den Kaiser Nikolaus vcn Rußland, durch eine persönliche Aussprache mit seinem Bruder, dem Prinzen Wilhelm, in dem Schloß Skierniewicc bei War- schau für seine Anschauungen zu gewinnen, und nachdem der Zar auch in Warschau bei einer Zusammenkunft mit Kaiser Franz Joseph und dessen Minister, dem Fürsten Schwarzenberg, zu der als preußischer Bevollmächtigter der Ministerpräsident Graf Brandenburg entsandt worden war, die preußische Unionspolitik als demokratisch, ja revolutionär verurteilt hatte, fügte Preußen sich allen Forderungen Österreichs und des hinter ihm drohenden Moskowitertums. Schleswig-Holstein wird den Dänen überlassen, in Hessen die unumschränkte Herrschaft des Kurfürsten wiederhergestellt. Preußen ver- zichtet auf seine Pläne hinsichtlich der Neugestaltung Deutsch- lands; für die deutsche Verfassung werden Konferenzen in Dresden anberaumt, welche die 1851. Wiederherstellung des Deutschen Bundes be- schließen. Damit hat Österreich mit Hilfe Rußlands die Bestre- bungen, Deutschland unter Preußens Führung zu einigen, vorläufig vereitelt, ebenso wie es im Kampfe gegen die Ungarn (S. 400 f.) mit russischer Unterstützung Sieger ge- blieben war. Doch hält Preußen den Zollverein (S. 392 f.) aufrecht, welchem nun auch Hannover und Oldenburg beitreten, und begründet allmählich eine preußische Kriegsflotte, indem es mehrere von den 1852 im Aufträge des Bundestages ver- steigerten Schiffen übernimmt, welche die deutsche National- versammlung 1849 als deutsche Flotte gegen Dänemark zu- sammengebracht hatte (S. 405). Ein Gebiet an der Jade- mündung wird 1853 durch Vertrag mit Oldenburg erworben zur Anlage des Kriegshafens Wilhelmshaven an der Nordsee.
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